Kalkofes letzte Worte
Schalt doch mal ab !

"Die neue Gebührenordnung der Telekom ist gar nicht so schlecht, wie Sie denken - sie ist noch schlechter!" Mit Sätzen wie diesem oder "Wir haben nicht die Gebühren erhöht, nur die Sprechzeiten pro Einheit verkürzt. Sie müssen nicht mehr bezahlen - reden Sie doch einfach weniger!" versuchen die gewitzten Marketing-Amöben der Kohlekom, uns dumme Verbraucher zu beruhigen, während sie kichernd im neuen Zwei-Sekundentakt die 30 Silberlinge pro Einheit in die prallen Taschen klackern ließen.

Okay, zugegeben - Kunden bescheißen, die sich nicht wehren können, ist schon ulkig. Und einer simplen Tätigkeit wie dem Telefonieren durch ein paar irrwitzige Gebühren-Umstrukturierungen einen Hauch von Dekadenz und Luxus zu verleihen, ist auch eine schöne Idee. "Bist Du eigendlich auch im Golfclub, Sven-Heiner?" "Nein, ich telefoniere regelmäßig." "Oh, der Herr muß es aber dicke haben!" - ein Dialog, den man in Zukunft wahrscheinlich öfter hören wird. Frage ich mich nur: Warum hören die cleveren Einheiten-Einheimser gerade da auf, wo der Größenwahn anfängt, Spaß zu machen? Nur weil irgendein humorloser Richter mit Moralvergiftung ihnen verboten hat, für geplantes Leuteverarschen auch noch Werbung zu machen? Kein Grund, den Schwanz einzukneifen, egal wie klein! Jetzt erst recht! Wenn man schon "Tele" im Namen hat, warum nicht gleich auch die unprofessionellen Handtaschendiebe der GEZ entmachten und neue Fernsehgebühren erheben? Ungefähr so: Für Filme, die in der näheren Umgebung des eigenen Wohnortes spielen, gilt der City-Tarif von einer Einheit für 12,7 Sekunden, der aber schon alle 8,3 Sekunden abgebucht wird. Abschalten kostet 50 Einheiten und amerikanische Spielfilme können nur noch über Auslandsvermittlung angeschaut werden. Einmal alle zehn Jahre gibt es den verbilligten "Privatzuschauer-Tag", an dem aber nur Werbung und Bildstörungen gezeigt werden. Fernsehen nach Sendeschluß zum sogenannten "Mondkalb-Tarif" wird günstiger, ebenso Zuschauen nur mit Ton ohne Bild ("Stevie-Wonder-Tarif"). Regelmäßig alle sechs Monate entschuldigt man sich für den ganzen Murks mit ganzseitigen Anzeigen und Werbe-Zeppelinen mit "Oops sorry"-Aufdruck. Das ist zwar schweineteuer, kann aber locker durch eine Gebührenerhöhung finanziert werden.

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