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Wo liegt die Zukunft des Fernsehens? Oder boulevardjournalistisch ausgedrückt: Was soll der ganze Scheiß eigentlich? Eine gute Frage, die immer wieder in regelmäßig zusammengetrommelten Schlaumeier-Diskussionsrunden unsere smarten Medienexperten beschäftigt. Wo steuert sie hin, die gute alte deutsche TV-Unterhaltung? Die Antwort ist so simpel wie überzeugend: mit Vollgas an die Wand! Danach den Quoten-ADAC rufen, die Mühle notdürftig betriebsbereit machen lassen. Danke sagen - und mit Karacho noch mal gegen die Mauer. Das kann man dann so lang machen, bis der Vertrag des Programmdirektors ausgelaufen ist oder der Sender zu einem Sportkanal umgewandelt wurde. Am besten beides.
Notfalls kann man die Kameras auch einfach alle nach innen richten und eine neue Reality Show aus der stillgelegten Stümperstation machen. RTL II beispielsweise könnte man großartig umgestalten in "To Fuck" - eine Bande unfähiger Redaktionsknallchargen mit Hand in der Hose muß ohne Kohle einen peinlichen Fickel-Sender in die Grütze reiten, und in jeder Werbepause wird ein Mitarbeiter rausgewählt. Cool. Das ZDF wäre eine meisterliche Vorlage für das "Gerontencamp" und die Format-Nachmach-Station Sat 1 gäbe einen idealen Copy-Shop ab.
Nun... andererseits ist es aber auch nicht gerade leicht, uns undankbares Publikumspack zu unterhalten. Mehr gleichförmig abgepauste Quiz-Shows gehen einfach nicht mehr, und bald ist auch kein arbeitsloser Moderator ohne Jauch-Parodie-Praktikum mehr übrig. Gut, rechtmäßig abgekackt sind die Teile alle, aber das ist doch längst kein Grund, damit aufzuhören. Ein sechsjähriges Kind erzählt einem ja auch zwölfmal den gleichen Witz, bis man endlich lacht. Oder ihm eine scheuert. Die Reality-Geschichten sind ebenfalls in der Grütze, doch man rechnet fest damit, daß die Zuschauer aus Mitleid bald wieder dorthin zurückfinden.
Derzeit sind bei den privaten Ideenverweigerern schleimige Shopping-Shows angesagt, so zwischen Arschkriecher- und Tupperware-TV. Noch billiger als der Rest und so doof, dass es einfach klappen muss! Wahrscheinlich erwartet uns als nächstes ein Knalltüten-Container mit einem Dutzend eingesperrter Popstar-Miezen beim Strip-Quiz mit Wichser-of-the-Week-rubbeln als Wochenaufgabe, die bei Unterwäscheverlust spermabeschichtete Pfannensets und Beate-Uhse-Porzellanpuppen verramschen müssen, während sie nackt die Mitternachts-News in der Karaoke Version vorlesen. So schlecht sieht die Zukunft also gar nicht aus!
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