Kalkofes letzte Worte
Verkifft und zugekokst

Da roll mir doch einer eine Tüte - das will ich einfach nicht glauben! Durch eine Runde harmloses Fußball-Mobbing in der Kicker-Mafia werden bei einem hibbeligen Trainer freundschaftlich die Locken durchleuchtet, man entdeckt vermeintliche Spuren von ein paar Eimern weißem Nasenpulver - und ruckzuck wird unser herrliches Vaterland mit seinen sprudelnden Gebirgsbächen der reinen Gesinnung zum Sündensumpf der Drogenjunkies. Quasi über Nacht mutiert die edle Nation der Dichter und Denker zur Heimat der Schniefer und Dealer, und die südamerikanischen Drogenkartelle sehen ihre gefährlichste Konkurrenz plötzlich in der deutschen Bundesliga. Dicht gefolgt von unseren Politikern, seit die knallharten Sat.1-Rechercheure auf fast allen Klos des Reichstags Spuren von Kokain festgestellt haben. Zuerst dachte man noch, Daum hätte dort vielleicht nur einen heimlichen Job als Putzhilfe, aber der war bereits in Florida. Somit blieb es doch recht schockierend, daß es auf den achtbaren Toiletten der seriösen Politik im Grunde nicht anders zugeht als auf dem herkömmlich versifften Meet-and-Greet-Scheißhaus einer durchschnittlichen Szene-Bumsdisco. Die CDU konterte clever mit 'Das waren bestimmt die Grünen!', allerdings sind die wahrscheinlich immer viel zu bekifft zum Koksen. Also muß es die SPD gewesen sein, wo man jedoch munkelt, Scharping schnupfe höchstens geriebenes Valium, und wenn sie sich wirklich alle Linien in die Nuschel ziehen täten, würden sie ja wohl kaum eine so langweilige Politik machen. Die PDS kann sich das teure Zeug nicht leisten, bliebe also nur die FDP, und da will das vorerst auch keiner dementieren, um die Jungwähler nicht abzuschrecken. Okay, das würde vielleicht sogar den Big-Brother-Auftritt von Guido Westerwelle erklären, aber andererseits hat man Kokskrümel auf 22 der Reichstagsaborte gefunden - und so viel FDP-Politiker gibt es ja gar nicht mehr. Käme also doch wieder die Union in Frage, und rein logisch spräche vieles dafür: Erstens haben wir gelernt, daß derjenige, der am lautesten die Fresse aufreisst, nicht immer unschuldig sein muß, zweitens hat die Partei seit Anfang des Jahres mit dem Schönreden illegaler Aktivitäten bereits einige Erfahrungen gesammelt, und drittens lässt die Frisur von Angela Merkel schon auf Drogenrausch im Endstadium schliessen. Aber ich glaube nicht daran. Schließlich sind in Berlin derart viele Sat.1-Teams, RTL-Redakteure und sonstige Medienmenschen unterwegs, daß für die Politiker eigentlich gar kein Koks mehr auf dem Markt übrig sein dürfte. Vielleicht sollten sich all die coolen Investigativ-Journalisten doch besser erst mal an die eigene Nase packen!

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