Kalkofes letzte Worte
Die dumme Seite der Macht

"Der größte Trick des Teufels war es, die Menschen glauben zu lassen, daß er nicht existiert", lautet ein Zitat, doch ich bin da anderer Meinung: Satans größte Täuschung bestand darin, so zu tun, als sei er intelligent! Denn nicht das Böse ist es, was wir Menschen zu fürchten haben, sondern die Dummheit. Bosheit ist wenigstens berechenbar. Ein intelligenter Gegner ist selbst bei moralischen Defiziten zumindest eine kalkulierbare Größe, da er sein Ziel mit Vernunft verfolgt!

Nicht so der Idiot! Er ist unberechenbar, ziellos und überaktiv. Sein Weg wird selbst ohne bösen Willen von Leichen gepflastert sein, denn der professionelle Blödkopp kachelt unbedarft heiter und unkoordiniert durch das Leben wie ein Blinder im Lkw durch die Fußgängerzone. Wären jene Menschen, die sich - höflich ausgedrückt - an Intellekt und Talent nicht gerade einen Bruch heben können, nur beim Bulettenkneten im Schmierimbiß anzutreffen, würde sich das Chaos unter Umständen noch in Grenzen halten. Da sich zur Dämlichkeit aber meist auch ein aus hirnloser Selbstüberschätzung geborener Wunsch nach Macht gesellt, findet man jenen Typus besonders häufig beim Militär, in Chefetagen oder auf dem Weg dorthin wieder. Das läßt sich auch im Bereich der Medien beobachten: An oberster Stelle sitzt gewöhnlich eine Herde periodisch wechselnder Programmverantwortlicher, angetrieben von Krawattenzwang und bohrender Illusionslosigkeit. Stets bemüht, sich von dubios-diabolischen Beratern erklären zu lassen, wie dumm doch das Publikum sei, versuchen sie, das Programm ihrer eigenen Dumpfheit anzugleichen. Der Idiot, der im Rausch der Phantasielosigkeit gern von sich auf andere schließt, beginnt dann eifrig, das Land mit seiner Leere zu füllen, und wundert sich, warum statt Gold nur heiße Luft dabei herauskommt.

Als Folge davon sind wir alle inzwischen unbarmherzig vom Wahnsinn umzingelt wie General Custer von den Indianern. Widerstand zwecklos! Fernsehsender schleimen uns voll damit, daß man sie knuddeln und drücken soll, Radiostationen haben einem nichts mehr zu sagen und prahlen minütlich mit ihren angeblichen Superhits wie ein pubertierender Furzknoten beim Lümmelzeigen. Geschirrspülmittel-Werbungen geben uns Tips fürs Nachbarn-Flachlegen, und ich kann nur noch schreien: Fresse, ihr Idioten! Macht’s Euch doch selber! Ich bin nicht so blöd, wie Ihr das gern hättet! Und jetzt schalt ich ab! Keine Ahnung, ob das wirklich hilft... aber auf jeden Fall fühlt man sich danach viel, viel besser!

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