Kalkofes letzte Worte
Der Zickenkrieg der Teletorten

Wenn Frauen zuviel denken, geht das meistens irgendwie schief. Ist ja auch ganz schlecht für die Frisur. Dabei gilt man als Mann aber immer gleich als Chauvi, wenn man mal höflich vorwarnt. Doch dann ereignen sich solche Desaster wie letztens bei Kerner. Schwarzer gegen Feldbusch, Body gegen Brain, Spinat gegen Wachtel. 60 Minuten implodierende Frauen-Power und 40 Jahre Rückschritt in der Emanzipationsgeschichte. Ein wahres Fernseh-Juwel: verbissene Emma-Intellektuelle beim verbalen Schlammcatchen mit beleidigter Kichercharme-Torte. Selten wurde derart intensiv aneinander vorbeigeredet wie hier.

Mittendrin der kleinlaute Knuddel-Kerner als unsichtbarer Moderatorenpuffer zwischen den zänkischen Flintenweibern. Die meiste Zeit war er gar nicht da, glaube ich, war wohl spazieren oder Schnittchen machen für die Afterfight-Party. Und wenn er eingriff dann auch nur, um die gerade brodelnde Katzenkampf-Atmosphäre durch ein paar banale Blabla-Fragen wieder auf typisch langweiliges ZDF-Schlafquassel-Niveau runterzukühlen. Wobei die beiden Laber-Ladies lustigerweise ja gar nicht wirklich so unterschiedlicher Meinung waren, nur hatte die Presse sie halt vorher vom Gegenteil überzeugt. Und Frauen brauchen ja ohnehin nicht immer unbedingt einen Grund zum Streiten.

Das Schönste aber an dem ganzen Schwafelspektakel: obwohl es schon ein paar Wochen her ist, hört der aufgeblasene Medien-Murks immer noch nicht auf! Zuschauer-Sieger-Wahl, schnippischer Friedensbrief von Gräfin Blubb mit Angebot der Busenfreundschaft, humorlose Emanzen-Replik mit sarkastischem Silikon-Outing, BamS-Titten-Test mit Ausmessung der Veronaschen Feldmöpse und und und.... The neverending Talk-Show. Kaum zu übertreffendendes Sommertheater.

Außer vielleicht von den schnellen Schumi-Schnarchlappen. Der fiese Ausbremser Michael und sein beleidigter Backfisch-Bruder Ralfi, auch bekannt als die Hanni und Nanni der Rüpelrennpiste. Würden sie nicht so gut autofahren, man könnte sie für Schwestern halten: schmollen, nicht reden, die Ehepartner vorschicken und sich am Ende Prosecco in den Schlüpfer gießen. Kindisch. Als nächstes schreiben sie sich wahrscheinlich gegenseitig mit Fingerfarben "Wer das liest ist doof" auf die Windschutzscheibe, pinkeln dem anderen in den Tank oder verstecken alten Harzer Käse unter dem Fahrersitz. Und am Ende petzt Ralf in der Bild, daß beim Kinn seines Bruders mit Silikon nachgeholfen wurde. Schön, daß wir alle uns in dieser oft schweren Zeit doch noch immer ein Herz für so sympathisch unbedeutende Albernheiten bewahren konnten. Wie herrlich erfrischend!

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