Newsblog Archiv 0002

18
JAN
2009

Isch - bin Geschichte (SPD-Debakel in Hessen)

Selten wurde ein politischer Kurs so abgestraft wie jetzt in Hessen - der Versuch Andrea Ypsilantis, entgegen allen Wahlversprechen mit Hilfe der Linken eine Regierung zu bilden.
Die Wählerbotschaft an die SPD ist von simpler Klarheit: Du sollst nicht lügen. weiterlesen ...

Erinnern wir uns: Vor zwölf Monaten ließ sich Andrea Ypsilanti als gefühlte Siegerin in Hessen feiern. Ihre Partei lag knapp hinter der CDU, doch tat das dem Jubel keinen Abbruch. An diesem Sonntag verbucht die SPD das schlechteste Ergebnis der Nachkriegsgeschichte. Die Ursachen für das Debakel lassen sich in vier Buchstaben zusammenfassen:

Isch. Das war Ypsilantis Programm.

Jetzt ist die Sozialdemokratin von ihren Ämtern zurückgetreten. Der Abgang kommt freilich zwei Monate zu spät. Es ist im Rückblick geradezu gespenstisch, wie es einer Person gelingen kann, fast im Alleingang das kostbarste Gut ihrer Partei zu verspielen: Vertrauen. Doch Andrea Ypsilanti hat nicht nur ein schlechtes Wahlergebnis zu verantworten.

Wie man zuletzt mit den sogenannten "Abweichlern" umgesprungen ist und sie mit Hass und Häme abstrafte, war mehr als unwürdig. Es war geradezu abschreckend, wie der kalte Hauch vom Hotel Lux da über Hessens SPD wehte. Von den persönlichen Verletzungen, die sich die Genossinnen und Genossen in den vergangenen Monaten gegenseitig beibrachten, wird sich die SPD vermutlich noch schwerer erholen können als von dem politischen Desaster.

Müßig zu sagen, dass es anders hätte kommen können. Dass eine Ampel-Koalition nicht zustande kam, lag sicher nicht nur am Starrsinn der FDP - sondern auch am taktischen Unvermögen der SPD-Spitze, die den Liberalen eine Regierungsbeteiligung partout nicht schmackhaft machen konnte. Dennoch hätten die Sozialdemokraten ihr Wahlziel, den nach wie vor amtierenden christdemokratischen Ministerpräsidenten aus dem Amt zu fegen, wahrmachen können: in einer Großen Koalition - ohne Koch.

Dass es dazu nicht kam, nicht kommen sollte, liegt ausschließlich an Andrea Ypsilanti. Wie sich die ehemalige Frontfrau der hessischen SPD um eine politische Option nach der anderen brachte, wird vermutlich noch Generationen von Politikwissenschaftlern beschäftigen - als Beispiel dafür, wie man es am besten nicht macht. Dass es Ypsilanti aber gelang, gleich zweimal mit dem Kopf gegen dieselbe Wand zu laufen - ohne dass sie vorher gestoppt werden konnte - bleibt so rätselhaft wie beunruhigend. Die SPD-Dissidenten haben das Experiment der Tolerierung zwar in letzter Sekunde verhindert. Doch bis auf Dagmar Metzger, die schon früh den Finger hob und dafür schwer gemobbt wurde, schien die Hessen-SPD zeitweise wie in Trance versetzt zu sein.

Das Aufwachen wird nun umso schmerzlicher. Doch die SPD scheint noch immer nicht begriffen zu haben, woran sie an diesem Abend gescheitert ist. Die hessischen Wähler waren keineswegs enttäuscht darüber, dass die Regierungsbildung im November nicht geklappt hat - sondern mehrheitlich entsetzt über den Versuch.

Es gab zu keinem Zeitpunkt eine Stimmung im Land, die Ypsilantis Tolerierungskurs gerechtfertigt hätte - von einer gesellschaftlichen Verankerung dieses Linksbündnisses ganz zu schweigen. Wer sich die jüngsten Grabenkämpfe innerhalb der hessischen Linken vor Augen führt, mag kaum glauben, dass die SPD sich von dieser vollkommen unzurechnungsfähigen Formation politisch abhängig machen wollte.

Wenn es die Linke nicht gäbe - Merkel und Westerwelle würden sie vermutlich erfinden.

Dass für die Union nun kaum mehr drin war als vor einem Jahr, wird die CDU schnell verschmerzen. Entscheidend ist vielmehr, dass ihr strategisches Ziel einer schwarz-gelben Mehrheit im Bund heute noch sehr viel plastischer am Horizont auftaucht als zuletzt in Bayern.

Mit dem jetzt besiegelten Führungswechsel bei der SPD - von Ypsilanti zu TSG - hat die Sozialdemokratie noch nichts gewonnen. Die Linke bleibt 2009 Münteferings und Steinmeiers Menetekel - auch wenn sich die Frage nach dem "Umgang" der SPD mit den Postkommunisten in Hessen nun nicht mehr stellt. Die Frage wird wiederkommen wie das Amen in der Kirche: Bei der Wahl des Bundespräsidenten im Mai, wenn Horst Köhler mit den Stimmen von FDP und Union im Amt bestätigt wird - gegen SPD, Grüne und Linke.

Bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen, wo die SPD möglicherweise schlechter abschneiden wird als die linke Konkurrenz. Im Saarland, auf Lafontaines Heimspielfläche. Und, natürlich, bei der Bundestagswahl - allen Dementis der SPD-Spitze zum Trotz. Das Jahr fängt für die SPD mit einem Desaster an - die nächsten Niederlagen sind in Sicht.

von Claus Christian Malzahn, erschienen in Der Spiegel.de


15
JAN
2009

"There's a plane in the Hudson"



Das Wunder vom Hudson - die Notwasserung eines vollbesetzten US-Airways A320 mitten in New York nach einem Doppel-Vogelschlag - ist seit 45 Jahren die erste Notwasserung eines Passagierflugzeugs ohne Tote oder Verletzte und auch gleichzeitig der wahrscheinlich am schnellsten dokumentierte Flugzeugabsturz (die Berichterstattung auf Youtube). Absoluter Respekt gebührt dem Piloten und alten Segelflieger Chesley Sullenberger. Chapeau!


11
JAN
2009

Geniales Design und Open Source

Kaum zu glauben, dieses Ultraleicht ist schon 23 Jahre alt und flog in den Achtzigern bereits in Australien. Nach dem Tod des Konstrukteurs wird das Projekt als Open-Source wiederbelebt.



04
JAN
2009

Apple News und Fallobst

Netbooks waren gestern, jetzt kommt der Mactini +++ Und noch eine Innovation von Apple +++ Ein Notebook für die Old-Fashion-Fraktion +++ Can Young Kirk Really Survive the Car Jump In the New Star Trek? +++ Marketing-Erfolg - Mit Joghurt Millionen scheffeln +++ Kraftwerke zum Vergraben +++ Unsere gefälschte Zeitrechnung +++ Hummelflug - Air Traffic Worldwide +++ Dampfflugzeuge +++ Büroalltag +++ Der Dylan-Messenger +++ DoodleBug vernetzt online zeichnen +++ Hausmittel: Oma hatte doch recht! +++ Aufhübschen mit Photoshop (Hilary Duff)


26
DEC
2008

Kekse vs. Abnehmen



Ich denke diese (ausnahmsweise ungefälschte) Google-Trends Statistik sagt wahrscheinlich mehr über unser Ernährungsverhalten - speziell um den Jahreswechsel - als 1000 Worte.


24
DEC
2008

Fest Practice

Schiefer Baum, hässliche Krawatten- präsente und vollgestopfte Blähbäuche:
Es gibt vieles, was sich am Fest der Liebe verbessern ließe. Ein Betriebswirt hat sich der Probleme angenommen und fordert: Optimiert Weihnachten !

Mit den Zimtsternen kommt das Zetern. Die ewig gleiche Maulerei: zu viel Stress, zu viel Konsum, zu wenig Zeit. "Die Menschen stellen bei sich ein Besinnlichkeitsdefizit fest", sagt Bernd Stauss. "Gleichzeitig fühlen sie sich als Opfer, als ob ihnen irgendwer diese Besinnlichkeit nähme. Man freut sich auf Weihnachten, aber man hat das Gefühl, man kommt nicht wirklich dazu." weiter ...

Bernd Stauss, der allgemeine Betriebswirtschaft an der Universität Eichstätt-Ingolstadt lehrt, beließ es nicht bei diesem traurigen Fest-Befund. Er hat ein Buch darüber geschrieben, wie man weihnachtliche Nöte mithilfe der Betriebswirtschaftslehre lindern kann: "Optimiert Weihnachten" (Gabler Verlag, 99 S., 14,90 Euro). Eine Kampfansage an das munter wuchernde Besinnlichkeitsdefizit! Ein Instrument zur Steigerung der Weihnachtseffektivität und zur Zufriedenheitsmaximierung! Kurzum: ein Leitfaden für das beste aller Feste.

Zum Top-Fest führt nach Stauss ein Zwei-Wege-Plan: Indem man Entscheidungen optimiert und Besinnlichkeitsepisoden effektiv gestaltet. Viele Weihnachtsprobleme resultierten nämlich aus suboptimalen Entscheidungen. Man verschmiert die Küche mit Plätzchenteig, obwohl die gekauften Kekse viel besser schmecken, und bastelt bizarr hässliche Strohsterne, die man in Wahrheit nicht mal im Keller aufhängen möchte. Auch falsche Geschenkewahl führt oft zu Verdruss. "Daraus ergibt sich die Erfordernis einer exakteren Geschenkewunschermittlung", so Stauss.

Leider könne man zu diesem Zweck heute nur noch selten auf den Wunschzettel, das klassische Geschenkbedarfsermittlungsinstrument, zurückgreifen. Kontraproduktiv sei es, gänzlich auf Geschenke zu verzichten, obwohl man dadurch zweifellos viel Zeit für Besinnlichkeitspausen gewänne: "Wenn aber dadurch die Weihnachtszufriedenheit der Kinder so stark vermindert wird, dass die quantitativ gewonnene Besinnungszeit nicht mehr qualitativ besinnlich ausfällt, dann ist das Ergebnis suboptimal."

Eine weitere Entscheidung, die oft nicht glücklich ausfällt: Wie viele Marzipankartoffeln und Dominosteine kann man während der Weihnachtszeit verzehren, ohne zuzunehmen? Zunächst gelte es, das Kalorienbudget festzulegen: Wie viele Kalorien möchte man sich täglich durch Weihnachtsleckereien zuführen? Multipliziert mit den Verzehrtagen ergibt sich das Gesamtbudget. "Nun geht es darum, das ermittelte Kalorienbudget in optimaler Weise auf Marzipankartoffeln und Dominosteine zu verteilen. Optimal ist die Verteilung dann, wenn mit diesem Budget das höchste Heißhungerbefriedigungsniveau erreicht wird", sagt Stauss.

Ein anderes beliebtes Problem: Wie viele Weihnachtslieder muss man am Heiligabend singen, bevor endlich die Bescherung startet? "Den ganzen Dezember wartet man auf diese Bescherung, es läuft ja alles darauf hinaus, man zündet nacheinander die Kerzen auf dem Adventskranz an, öffnet die Kalendertürchen, dann ist der 24. da, und es geht immer noch nicht los, weil vor der Bescherung noch gesungen werden muss", umreißt Stauss die Ausgangsproblematik.

Um diese Besinnlichkeitsepisode zu optimieren, müsse man zwei Arten von psychischen Kosten aufrechnen: "Auf der einen Seite die Gesangswiderstandskosten bei jenen Familienmitgliedern, die keine Lust auf Weihnachtslieder haben. Diese Kosten sinken, je länger man singt. Auf der anderen Seite haben wir einen ganz anderen Verlauf bei den Bescherungsaufschiebekosten: Umso länger man singt, umso stärker wird dieser psychische Stress, dass es immer noch nicht losgeht."

Dass er für seine Weihnachtsoptimierungsmodelle plötzlich mit Faktoren wie "Marzipan- kartoffel-Inputmenge" oder "Weihnachtsbaumständeradäquanz" hantieren muss, irritiert Stauss nicht weiter. "Entscheidungsinstrumente, die man sonst auf Produktionsvorgänge anwendet, lassen sich leicht auf die Produktion von Plätzchen übertragen", sagt Stauss. "Und die strategische Portfolioanalyse, mit der man sonst wertvolle und weniger wertvolle Kunden unterschiedet, lässt sich auch für die Frage heranziehen, wem man eine Weihnachtskarte schreiben sollte und wem nicht. Sind Verwandte und Freunde in einem gewissen Sinn nicht auch strategische Beziehungseinheiten?" Dennoch sei sein Buch vor allem ironisch gemeint, "mit einem Augenzwinkern in Bezug auf die Methodengläubigkeit und die Ökonomisierung aller Lebensbereiche".

Schließlich wäre ein optimiertes Weihnachten ja nicht unbedingt das optimale Fest - dient es doch auch als eine Art Sollbruchstelle, an der sich schwelende Familienkonflikte an kleinsten Problemen zu einem heftigen, aber reinigenden Streit hochschaukeln. Wäre es nicht schade, das wegzuoptimieren? "Natürlich soll Weihnachten ein herzliches und menschliches Fest bleiben", sagt Bernd Stauss. "Deswegen ist der schönste Weihnachtsbaum, den man am Ende mit nach Hause nimmt, immer ein bisschen schief - bei allen wunderbaren Anwendungs- möglichkeiten des Scoringprinzips, mit dem man die Auswahl perfektionieren könnte."

von Anja Rützel (Hamburg), erschienen in Financial Times Deutschland


20
DEC
2008

So oder so ähnlich muß es wohl gewesen sein ...

Mandy besitzt eine Bar in Kreuzberg. Um den Umsatz zu steigern, beschließt sie, die Getränke der Stammkundschaft (hauptsächlich alkoholkranke Hartz-IV-Empfänger) auf den Deckel zu nehmen, ihnen also Kredit zu gewähren. Das spricht sich in Kreuzberg schnell herum und immer mehr Kundschaft desselben Segments drängt sich in Mandys Bar. Da die Kunden sich um die Bezahlung keine Sorgen machen müssen, erhöht Mandy sukzessive die Preise für den Alkohol und erhöht damit auch massiv ihren Umsatz.

Der junge und dynamische Kundenberater der lokalen Bank bemerkt Mandys Erfolg und bietet ihr zur Liquiditätssicherung eine unbegrenzte Kreditlinie an. Um die Deckung macht er sich keinerlei Sorgen, er hat ja die Schulden der Trinker als Deckung.

Zur Refinanzierung transformieren top ausgebildete Investmentbanker die Bierdeckel in verbriefte Schuldverschreibungen mit den Bezeichnungen SUFFBOND®, ALKBOND® und KOTZBOND®. Diese Papiere laufen unter der modernen Bezeichnung SPA Super Prima Anleihen und werden bei einer usbekischen Online-Versicherung per Email abgesichert. Daraufhin werden sie von mehreren Rating-Agenturen (gegen lebenslanges Freibier in Mandys Bar) mit ausgezeichneten Bewertungen versehen. Niemand versteht zwar, was die Namen dieser Produkte bedeuten oder was genau diese Papiere beinhalten, aber dank steigender Kurse und hoher Renditen werden diese Konstrukte ein Renner für institutionelle Investoren.

Vorstände und Investmentspezialisten der Bank erhalten Boni im dreistelligen Millionenbereich. Eines Tages, obwohl die Kurse immer noch steigen, stellt ein Risk Manager (der inzwischen wegen seiner negativen Grundeinstellung selbstverständlich gefeuert wurde) fest, dass es an der Zeit sei, die ältesten Deckel von Mandys Kunden langsam fällig zu stellen. Überraschender- weise können weder die ersten noch die nächsten Hartz IV Empfänger ihre Schulden, von denen viele inzwischen ein Vielfaches ihres Jahreseinkommens betragen, bezahlen. Solange man auch nachforscht, es kommen so gut wie keine Tilgungen ins Haus. Mandy macht Konkurs. SUFFBOND® und ALKBOND® verlieren 95%, KOTZBOND® hält sich besser und stabilisiert sich bei einem Kurswert von 20%.

Die Lieferanten hatten Mandy extrem lange Zahlungsfristen gewährt, auch weil sie selbst in die Super Prima Anleihen investiert hatten. Der Wein- und der Schnapslieferant gehen Konkurs, TRINKS wird dank massiver staatlicher Zuschüsse von einer ausländischen Investorengruppe übernommen. Die Bank wird durch Steuergelder gerettet. Der Bankvorstand verzichtet für das abgelaufene Geschäftsjahr auf den Bonus. In diesem Sinne :: Prost!


15
DEC
2008

Moderne Firmenkommunikation



Anmerkung: Es handelt sich hier nicht um einen originalen Dilbert-Cartoon, sondern um ein Plagiat, dass nach Informationen von manager-magazin.de in nahezu sämtlichen Büros des Hamburger Airbus-Werkes kursierte. Wir fragen uns warum bloß?


07
DEC
2008

Zivilcourage - es gibt sie noch !

Aus Protest gegen die Freilassung des ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar hat Jürgen Vietor, Co-Pilot der 1977 entführten Lufthansa-Maschine "Landshut", sein Bundesverdienst- kreuz zurückgegeben. Er sei "enttäuscht und verbittert" über das Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart. "Die Freilassung", so Vietor weiter, "verhöhnt alle Opfer der RAF, seien sie tot oder noch am Leben." Zum kompletten Welt-Interview ...


05
DEC
2008

Airbus interessiert sich für Boeings Nieten

Europas Flugzeugbauer hat die Mängel am Modell 787 des US-Konkurrenten bis ins Detail analysiert - kann aber nicht erklären, warum die Studie jetzt im Web kursiert. Dass Boeing mit seinem neuen Langstreckenmodell 787 Dreamliner Probleme hat, ist nicht neu. Manager des US-Konzerns haben mehrfach Schwierigkeiten mit der Produktion eingeräumt, aber nur wenige Details genannt. Die listet dafür der Boeing-Konkurrent Airbus genüsslich in einer gut 40-seiti- gen Studie auf. Danach steht Boeing vor einem Berg von Problemen. Weiterlesen ...



04
DEC
2008

Schon wieder Probleme mit dem A380

Die Piloten der Fluglinie Emirates beschweren sich darüber, daß
der Antrieb des A380 zu leise sei - in ihrer Schlafkabine an Bord
stört sie deshalb der Lärm von Toilettenspülung und schreienden Kindern. Haben Airbus-Ingenieure versagt? Weiterlesen ...


23
NOV
2008

Erklärung zur Finanzkrise

Es war einmal ein kleines Dorf, auf dessen Marktplatz eines Tages ein Fremder erschien und laut bekannt gab, dass er für jedes gefangene Eichhörnchen 10 Euro bezahlen würde. Die Leute aus dem Dorf wussten, dass es große Mengen an Eichhörnchen in ihren Wäldern gab, und sie machten sich fleißig auf die Tiere zu fangen, und der Fremde kaufte tausende davon auf. Doch irgendwann gab es immer weniger Eichhörnchen, und es wurde schwieriger welche zu fangen, so dass die Dorfbewohner wieder ihrer normalen Arbeit nachgingen.

Da gab der Fremde bekannt, dass er ab sofort die Eichhörnchen für 20 Euro pro Stück kaufen würde, und erneut zogen die Leute des Dorfes auf die Jagd nach den flinken Baumbewohnern. Bald gab es wirklich kaum noch Eichhörnchen. Nach einer weiteren Erhöhung des Angebots durch den Fremden auf 25 Euro pro Stück gab es gar keine mehr, und die Menschen gingen zurück auf ihre Felder und zu ihren Bauernhöfen.

Jetzt stellte sich der Fremde auf den Marktplatz und rief, dass er ab sofort 50 Euro pro Eichhörnchen zahlen würde. Aber, da er dringend in die Stadt müsse, werde sein Assistent in der Zwischenzeit die Geschäfte für ihn übernehmen. Gesagt, getan. Doch als der Assistent am nächsten Tag auf dem Marktplatz die Dorfbewohner zusammenrief, hatte er einen neuen Plan. Er hob die Plane von den Käfigen in denen alle Eichhörnchen gefangen waren und rief: "Ich verkaufe euch die Tiere für 30 Euro pro Stück." Ein wütendes Gemurmel ging durch die Menge. "Aber!!!" rief der Helfer weiter. "Aber, wenn mein Chef morgen aus der Stadt zurück kehrt, könnt ihr ihm die Tiere für 50 Euro pro Stück wieder verkaufen." Die Dorfbewohner rasten los, kratzten alles Geld, das sie finden konnten, zusammen und kauften alle Eichhörnchen für ein paar Milliarden Euro zurück.

Den Fremden oder dessen Assistenten hat danach niemand wieder gesehen; dafür aber jede Menge Eichhörnchen.

Und jetzt, geneigter Leser, verstehen Sie, wie der Hilfsplan zur Rettung der Banken funktioniert.


21
NOV
2008

Umverteilung pur, stets in eine Richtung nur

Ein Gedicht, nicht wie im Netz
überall behauptet von Kurt Tucholsky,
sondern von Richard Kerschhofer:


Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.
Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.
Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!
Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.
Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!
Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.
Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.


20
NOV
2008

Geschäfte mit den Caymans

Jahrelang gerierten sich viele Stadtkämmerer wie Investmentbanker, verleasten rentable Betriebe, wetteten auf schwankende Zinsen. Jetzt schlägt die Finanzkrise auf ihre Kassenlage durch. Weiterlesen ...


19
NOV
2008

Different Points of View



17
NOV
2008

Massive Attack - Videos

Mezzanine +++ Black Milk +++ Angel +++ Butterfly Caught +++ Dissolved Girl +++ Safe From Harm +++ Antistar +++ Teardrop +++ Unfinished Sympathy +++ Live With Me +++ Heat Miser +++ Sly +++ False Flags +++ Risingson +++ Inertia Creeps +++ Karmacoma +++ Danny the Dog +++ Special Cases +++ Prayer for England +++ Future Proof +++ Be Thankful for What You Got +++ Protection +++ Eurochild +++ Black Melt +++ Man next door +++ Superpredators +++ Group Four +++ Bullet Boy +++ Better Things +++ Hymn of The Big Wheel


07
NOV
2008

Ypsilanti, Deutschlands Sarah Palin

Beide sind von Stimmenimitatoren reingelegt worden, beide sind taktische Nullnummern, trotzdem halten sie sich für Politstars mit Zukunft: Andrea Ypsilanti, Hessen, und Sarah Palin, Alaska. Politisch jedoch haben sie alles in Schutt und Asche gelegt. Ypsilantis Tage als SPD-Chefin sind gezählt. Nach einem knappen Jahr des politischen Trauerspiels und einem Finale furioso, das das Ganze vollends zu einer Polit-Groteske kippen ließ, fängt Hessen wieder von vorn an. Im Januar wird neu gewählt. Das "Superwahljahr" 2009 erhält einen weiteren Urnengang. Man kann getrost eine Kiste "Äppelwoi" darauf setzen, dass der neue Ministerpräsident in Wiesbaden auch dann wieder Roland Koch heißt. Alles zurück auf Los!

Auf der Strecke geblieben bei dieser monatelangen Irrfahrt sind dann Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti (was kein Verlust ist), vor allem aber: die politische Kultur. Nicht, dass beide - die Beinahe-US-Vizepräsidentin und die Beinahe-Ministerpräsidentin - keine Gemeinsamkeiten hätten: Beide sind sie von einem Stimmenimitator reingelegt worden, Palin von einem falschen Sarkozy, Ypsilanti von einem falschen Müntefering. Vor allem aber: Beide kennen ihre Grenzen nicht. Palin will in acht Jahren die USA regieren, Ypsilanti in circa acht Wochen Hessen.

Man fragt sich: Woher diese Chuzpe? Nüchtern betrachtet fehlt Ypsilanti am Ende ihrer politi- schen Irrfahrt alles, was eine halberlei qualifizierte Ministerpräsidentin eigentlich ausmachen sollte: Integrations- und Überzeugungsfähigkeit, die realistische Einschätzung der eigenen Stärke, taktisches Geschick sowie jenes manchmal notwendige Gespür für das Momentum. Hingegen hat sich Frau Ypsilanti in der Wahlnacht die Balkendiagramme offenkundig nicht genau genug angeschaut, um die Machbarkeit der eigenen Ideen vernünftig auf ihre Realisierungschance abzuklopfen.
© Axel Vornbäumen, Der Stern (gekürzt)


06
NOV
2008

Der neue Präsident heißt Obama



05
NOV
2008

Didaktisch hervorragend ...

Die kühne Tabea fliegt locker flockig aus der Winde vom Flugplatz Bisperode weg zum potentiellen Hangaufwind und merkt erst kurz bevor das Rad mitrollt, dass ein Segelflugzeug grundsätzlich sinkt und sich deshalb immer etwas Luft unter den Flügeln befinden sollte. Die Waldlandung wird vorbildlich gemeistert - Spiegel Online berichtet sogar mit Bildstrecke - und morgen schon wird die selbe Taktik mit dem nächsten Flugzeug vertieft.
Bitte nicht falschverstehen, aber didaktisch wertvoll ist diese Berichterstattung nicht.


04
NOV
2008

Eilmeldung zur Finanzkrise !

Wie soeben aus den USA mitgeteilt wurde, blockieren die entlassenen und aufgebrachten Mitarbeiter der Lehman Brothers Bank die Zufahrt zum Firmengelände, um somit auf ihre problematische Situation aufmerksam zu machen. Wir hoffen es gibt keine sozialen Härtefälle.



24
OCT
2008

So funktioniert Investmentbanking

Der junge Chuck will mit einer eigenen Ranch reich werden. Als Anfang kauft er einem Farmer ein Pferd ab. Er übergibt dem Farmer seine ganzen 100 Dollar und dieser verspricht ihm das Pferd am nächsten Tag zu liefern. Am nächsten Tag kommt der Farmer vorbei und teilt Chuck eine schlechte Nachricht mit: "Es tut mir leid, Kleiner, aber das Tier ist in der Nacht tot umgefallen." Meint Chuck: "Kein Problem. Gib mir einfach mein Geld zurück." "Geht nicht", eröffnet ihm der Farmer. "Ich habe das Geld gestern bereits für Dünger ausgegeben."

Chuck überlegt kurz. "Na dann", fängt er an, "nehme ich das tote Biest trotzdem." "Wozu denn?" fragt der Farmer. "Ich will es verlosen", erklärt ihm Chuck. "Du kannst doch kein totes Pferd verlosen!", staunt der Farmer. Doch Chuck antwortet: "Kein Problem! Ich erzähl' einfach keinem, dass es schon tot ist..."

Monate später laufen sich Chuck - fein in Anzug und schicken Schuhen - und der Farmer in der Stadt über den Weg. Fragt der Farmer: "Chuck! Wie lief's denn mit der Verlosung des Pferde-Kadavers?" "Spitze", erzählt ihm Chuck. "Ich habe über 500 Lose zu je 2 Dollar verkauft und meine ersten 1000 Dollar Profit gemacht." "Ja... gab's denn keine Reklamationen?" "Doch - vom Gewinner", sagt Chuck. "Dem habe ich dann einfach seine 2 Dollar zurückgegeben."
Heute verkauft Chuck strukturierte Finanzprodukte bei einer Investmentbank.


20
OCT
2008

Von der Würde der Unschuld

Anmerkungen eines Kleinsparers nach vier Wochen Weltuntergang. Nur mal angenommen: Das globale Finanzsystem ist ein Cabrio-Fahrer, der jetzt von Weltpolitikern wie Angela Merkel aus dem Wrack gezogen wird. Er war ein arroganter Wichtigtuer und schlechter Fahrer. Aber die Kanzlerin sagt, wir müssen alle mithelfen, damit er durchkommt. Auf dem Beifahrersitz hyperventiliert die Weltwirtschaft. Sie tastet sich ab und weiß noch nicht, ob das Grummeln im Bauch Übelkeit oder ein Leberriss ist. Hinten sitzen wir deutschen Kleinsparer. Es ging uns schon besser. weiterlesen ...

Als vor acht Jahren die Internet-Blase platzte, war das nicht weiter schlimm. Wer damals glaubte, dass eine Garagenfirma, die online Hundefutter verkauft, ein paar Milliarden Dollar wert ist, hatte den Absturz verdient. Selbst nach den Terroranschlägen des 11. September war nicht damit zu rechnen, dass Osama Bin Laden eine Boeing 767 in hiesige Reihenhaussiedlungen dirigieren würde.

Jetzt ist es anders. Näher. Als ob man nachts aufwacht und ein dumpfes Scharren im Keller hört. Man will nicht wirklich gucken, was da unten los ist. Aber an Weiterschlafen ist auch nicht mehr zu denken.

Beim Geburtstagsfest von Nachbarin A in der Straße sagte vergangene Woche Nachbarin B, dass sie eine amerikanische Lebensversicherung hat. Die anderen nickten ernst. Zwar besaß niemand Lehman-Zertifikate, die Stimmung war trotzdem erst mal schlecht. Dann fragte Nachbar C, was nun eigentlich aus Island wird. Tja, armes Island! Es sollen ja nur systemrelevante Banken gerettet werden. Was aus systemirrelevanten Staaten wird, ist noch nicht raus. Vielleicht gibt es Island bald ganz real bei Ebay. Oder als RTL-Doku-Soap, in der Schuldnerberater Peter Zwegat Geysire taxiert.

Die unter der dünnen Zivilisations-Oberfläche brodelnde Panik ist allmählich spürbar: Als am Kiosk der Kassierer nuschelt: "50 Euro? Haben Sie's nicht kleiner?", schrecken hinten in der Schlange zwei Passanten mit rotfleckigem Gesicht hoch: "Wie ... kein Geld?"

Es herrscht im Land neuerdings eine unheimliche Stimmung. Manchmal möchte man auch nur in einer Bankfiliale des eigenen Vertrauens den Schaltermann erschrecken: "Ich will mein Geld ... sofort!" Stattdessen sollen ausgerechnet wir jenes Vertrauen zeigen (in Bank, Markt, Kanzlerin, Gott), das sich die ökonomischen Hauptakteure nicht mal mehr gegenseitig schenken. Wir Kleinsparer sollen durch die Kraftanstrengung konzertierten Nichtstuns (kein Geld abheben) die Welt retten. Auf den ersten Blick sind wir Kaninchen. Und wo wir hinstarren, ist Schlange.

Bei "Beckmann" stellt die unvermeidliche Barbara Schöneberger ihre Scheinwerferaugen auf Fernlicht und sagt, sie habe ihr Geld total konservativ angelegt, worauf Friedrich Merz beifällig nickt und Ruhe anmahnt (sein neues Buch "Mehr Kapitalismus wagen" hat's zurzeit auch nicht leicht). Selbst bei "Dittsche" kommt die ARD-Börsendiva Anja Kohl vorbei, trinkt ein Bier aus der Flasche und empfiehlt Tagesgeld.

Und in der "Süddeutschen" schreibt der Großsoziologe Ulrich Beck: "Die Unkalkulierbarkeit der Finanzrisiken ergibt sich aus der überragenden Bedeutung des Nichtwissenkönnens." Gut, dass das mal einer sagt. Auf den zweiten Blick konnten wir aus und in der Krise schon viel lernen:

1) Die Inflation von Untergangsszenarien nimmt in der Internet-Ära dramatisch zu. 2 n. L. (zwei Wochen nach der Lehman-Pleite) hatten alle Feuilletons den Kapitalismus in Frage gestellt. 3 n. L. war er als Wirtschaftsmodell im Prinzip erledigt. 4. n L. werden selbst die realwirtschaftlichen Auswirkungen der Krise so schnell vorweggenommen, dass am Montag dieser Woche mit dem Wiederaufbau begonnen werden könnte.

2) Geld regiert doch die Welt - auch wenn es nicht da ist. Es war ja nie da. Auch Derivate sind irgendwie Geld, das es nicht gibt, dummerweise aber bezahlt werden muss, wenn es weg ist. Die Regierungen verstehen das auch nicht. Deshalb schnüren sie nun Rettungspakete und spannen Finanzschirme auf. Mit unserem Geld. Das klingt einfach, nutzt aber offenkundig auch nicht viel.

3) Man gewöhnt sich an alles - auch an den Weltuntergang. Die Familie erörtert bereits Worst-Case-Szenarien. Aktueller Hit: Man haust an der Elbmündung in Lehmhütten, die chinesische Immobilienhaie vermieten, und lebt vom Tauschhandel selbsterjagter Kleintierfelle.

Der Galgenhumor trügt. Auf den dritten Blick sind wir Kleinsparer die Gewinner der Krise. Denn mit der Bürde des Opfers haben wir auch die Würde der Unschuld.

Wir haben Derivate nicht erfunden und müssen sie jetzt nicht wortreich entschuldigen. Heftig mühen sich die Politiker, ratlos sind die Banker, brotlos die "Fachleute", die es nun bei Willplasbergmaischbergerbeckmannkerner schon immer gewusst haben wollen. Die Hysterie war Sache der anderen. Als sie früher von Gier befeuert wurde und auch jetzt, da nackte Angst sie antreibt.

Wir sind aber die, die das Desaster bezahlen werden. Mit höheren Steuern, mit Jobs. Wir werden dennoch ruhig bleiben. Nicht, weil Menschen wie Peer Steinbrück oder Josef Ackermann das von uns verlangen. Sondern weil wir Kleinsparer noch nie so viel Größe zeigen konnten.

Thomas Tuma, Der Spiegel


16
OCT
2008

Die letzte Gelbfinger-Oase verschwindet

Tausche iPod-Stecker gegen Zigarettenanzünder ... In Autos fehlt immer öfter der Aschenbecher, statt des Feuerzeugs gibt es einen Anschluss für den iPod. Die Hersteller machen einen Fehler - mit Sonderausstattungen für die gebeutelte Tabakfraktion könnten sie
viel Geld verdienen. weiterlesen ...

Das Auto ist der letzte Freund des Rauchers. Keine kapierte das schneller als Donatella Arpaia: Als New Yorks miesepetriger Bürgermeister Michael Bloomberg das Rauchen in Gaststätten verbot, stellte die pfiffige Dame kurzerhand ein weiße Stretchlimo vor ihr Restaurant auf der Upper East Side. Im Wageninneren konnte man fortan legal dampfen und musste sich nicht länger auf dem Trottoir im Gucci-Kleidchen die Haxen abfrieren.

Auch für Millionen deutscher Gelbfinger ist der Pkw die letzte Zuflucht. Aus dem Wohnzimmer, dem Büro und der Kneipe hat man uns vertrieben, es bleibt nur der rollende Rauchersalon. Leider hat das die Autoindustrie, im Erkennen gesellschaftlicher Entwicklungen von jeher etwas begriffsstutzig, nicht mitbekommen. Sie arbeitet im Gegenteil daran, moderne Fahrzeuge ihres wichtigsten Accessoires zu berauben: des Aschenbechers.

Auf dem Pariser Autosalon wurde mir die Dimension dieses erschreckenden Trends erstmals richtig bewusst. Ob Chevrolet Camaro, Saab 9-3 oder Subaru Legacy - im Vorderraum gab es nurmehr eine Mulde, in die man vermutlich seinen iPod legen soll. Statt eines Zigarettenanzünders fand ich in vielen Modellen eine kleine Plastikkappe mit der Aufschrift "12 Volt". Ebenfalls für den verdammten MP3-Player.

Selbst in Autos, die nach alter Väter Sitte mit einem Ascher ausgestattet sind, darf man sich deshalb noch lange keine ins Gesicht stecken. Während der Messe fuhr ich zeitweilig in einem Audi A4 durch Paris. In dessen Glutbox klebte ein Sticker mit der Aufschrift "Do not smoke". Vor Wut bekam ich beinahe einen Hustenanfall.

Früher war das anders. Mein alter VW Polo besaß serienmäßig zwei Aschenbecher. Das Fahrzeug war üblicherweise mit vier Rauchern bestückt, jeder von ihnen mit klar umrissenem Aufgabengebiet: Der Fahrer fuhr, der Mann hinter ihm hielt die Straßenkarte und soufflierte. Die Person rechts hinten verwaltete den Halfzware-Tabak. Seine Obliegenheit war es, dem Fahrer auf dessen Kommando ("Drehung!") hin Zigaretten zu rollen. Und der Beifahrer? Der gab dem Fahrer ("Zündung!") Feuer.

Heute gibt mir niemand mehr Feuer. Ich muss vielmehr in den Cupholder aschen und mich von meinen Beifahrern gängeln lassen. Die täuschen gerne das stadium convulsivum eines schweren Keuchhustens oder einen anaphylaktischen Schock vor, sobald ich mich anschicke, eine aus der Schachtel zu fischen. "Du willst doch nicht im Auto rauchen?" Nein, eigentlich nicht. Aber wo denn sonst?

Wer in seinem Auto die Kräuter knispeln lassen will, muss zudem zahlen. Bei einer C-Klasse von Mercedes werden für Ascher und Anzünder 41,65 Euro (entspricht 205 Zigaretten) fällig. Weil das ziemlich dummdreist ist, nennen die Marketingfuzzis ihre als Sonderausstattung deklarierte Plastikmulde großspurig "Raucherpaket". So ein Quatsch. Ein Raucherpaket habe ich bereits. Es ist rot, aus Pappe - und vorne steht Gauloises drauf.

Dabei ließe sich mit einem gut durchdachten Raucherset viel Geld verdienen. Quarzen im Auto ist fast immer eine Notlösung. Wer nicht gerade einen Helmut Schmidtschen Zigarettenkonsum pflegt, fühlt sich in einem verrauchten Fahrzeug stets ein bisschen wie beim Selbstmord mit eingeleiteten Abgasen. In Teer und Tabak gebeizt entsteigt man nach so einer Nebelfahrt dem Auto. Und schon nach wenigen Wochen legt sich über Armaturen und Scheiben ein gelber Film, der nie mehr abgeht.

Autoindustrie aufgepasst, hier ist die Lösung: Spezielle Luftabzüge und Ventilationen sorgen fortan in der Smoker's Edition dafür, dass Tabakqualm sofort abgesogen wird - wie in den Raucherzellen am Flughafen. Nach dem Abstellen des Fahrzeugs wird aus feinen Düsen automatisch ein Duftstoff im Wagen versprüht, der den kalten Hecht im Innenraum neutralisiert. Und statt einer schnöden Plastikmulde gibt es vier Kristallascher.

Der elektrische Anzünder, seit jeher eine hässliche und unpraktikable Angelegenheit, wird durch ein Designerfeuerzeug ersetzt. Pfeifenraucher und Rastafari bekommen im Fond eine Mischeschale aus Nussholz. Auch eine über den Kühlkreislauf gespeiste Wasserpfeife wäre denkbar. Für solch ein Raucherpaket könnte man problemlos tausend Euro Aufpreis verlangen - es verkaufte sich trotzdem wie Feinschnitt.

Zumindest ein Autokonzern bewegt sich in die richtige Richtung: Daimler hatte in Paris seine Studie Concept Fascination mit einem Zigarren-Humidor ausgestattet. Sehr gediegen - was die Designer aber dummerweise vergessen haben, ist der Aschenbecher im Wageninneren.

Thomas Hillenbrand, Der Spiegel


28
SEP
2008

Verbalschrott und Volksvertreterdeutsch

Wer hat das gesagt: "Wer Musikschulen schließt, schadet der Inneren Sicherheit"? Und wer das: "Angela Merkel ist die geduldige Jägerin der balzenden Auerhähne"? Politiker lieben gestelzte Sinnlosphrasen und misslungene Metaphern. Vom ihrem Wattesprech kann man fürs Leben lernen. weiterlesen ...

Hamburg - Kennen Sie Rainer Brüderle? Den Namen haben Sie schon mal gehört, können ihn aber gerade nicht einordnen? Keine Sorge, das dürfte den meisten Menschen so gehen. Rainer Brüderle ist eine Art Untoter der deutschen Politik. Er ist immer irgendwie dagewesen, war aber nie richtig wichtig. Seit gefühlten 150 Jahren ist er der Wirtschaftsexperte und stellvertretende Parteivorsitzende der FDP. In den Wochen vor der Bundestagswahl 2005, als alle dachten, jetzt werde Rot-Grün unter Gerhard Schröder abgewählt und durch Schwarz-Gelb unter Angela Merkel ersetzt, dachte auch Rainer Brüderle, er könnte vielleicht mitregieren.

Dass Angela Merkel dann zwar Kanzlerin wurde, aber ohne die FDP, hat ihn ordentlich verdros- sen und so schoss er sich schnell auf die vermeintliche Untätigkeit der Großen Koalition ein. "Im Wahlkampf hat Angela Merkel die Maggie Thatcher gespielt. Jetzt spielt sie die Frau Holle, die überall weiße Flocken auf die Problemfelder streut"", nörgelte er im Dezember 2005.

Ganz offensichtlich hält Rainer Brüderle Frau Holle für ein schlechtes Vorbild. Das ist einigermaßen irritierend, denn Frau Holle ist eine nette ältere Dame, die zwei Schwestern zum Aufschütteln der Federn anstellt: Die eine schön und fleißig, die andere hässlich und faul. Die Fleißige belohnt Frau Holle mit einem Goldregen, über die Faule schüttet sie Pech. Moral: Leistung muss sich lohnen. Was nichts anderes ist als die Essenz sämtlicher liberaler Parteiprogramme. Frau Holle würde also FDP wählen – aber ironischerweise war das Herrn Brüderle wohl nicht ganz klar.

Wie konnte das passieren? Hat Brüderle das Märchen von Frau Holle nicht genau gelesen? Oder seine eigenen Parteiprogramme? Kann schon sein. Der wahre Grund aber ist die Art, wie Politiker mit Sprache umgehen. Stundenlang sitzen sie in langweiligen Gremiensitzungen über Texten in drögem Bürokratendeutsch. Und dann, plötzlich, müssen sie raus, das Ganze erklären. Im Bundestag, vor der Öffentlichkeit, vor den Kameras. Jetzt müssen sie schlagartig witzig sein, sympathisch und ach ja, am wichtigsten: volksnah.

Die Menschen wollen knackige, klare Botschaften, und das Fernsehen will nichts über zehn Sekunden. Im verzweifelten Bemühen um das plastischste Zitat, das anschaulichste Bild, verrutschen dann schnell mal die Bezüge, werden Metaphern schief und Vergleiche bizarr.

FDP-Urgestein Brüderle ist bei weitem nicht der Einzige, dem die Sprachbilder entgleiten wie glitschige Fische. Gerne greifen unsere Spitzenpolitiker in die rhetorische Trickkiste, um Freund, Feind und Wähler hinters Licht zu führen: Mit vorgetäuschtem Expertenwissen, absichtlicher Vagheit und einer fatalen Liebe zu substantivierten Verben. Der homo politicus liebt den Wattesprech: Viel reden, nichts sagen.

Vor lauter buntem Worthülsenfeuerwerk gerät er dann selbst gerne mal in sprachliche Untiefen, fällt herein auf trügerische Vereinfachungen und sperrigen Bürokratenjargon. Am komischsten wird es, wenn man sich ausmalt, was passieren würde, nähmen wir die Politikersätze tatsächlich ernst und dächten sie konsequent weiter.

Was meinte etwa Otto Schily, der damalige Bundesinnenminister, als er Ende 2004 sagte: "Wer Musikschulen schließt, schadet der inneren Sicherheit"? Was wollte uns Angela Merkel sagen, als sie während der Koalitionsgespräche nach der Wahl 2005 meinte: "Ich kann über nichts sprechen, worüber noch nicht gesprochen worden ist"? Und waren wir nicht alle sehr erleichtert, als das saarländische Umweltministerium 2006 in einer Presseerklärung ein für allemal festhielt, dass "der Charakter des Waldes und sein Erscheinungsbild in erster Linie durch die Bäume bestimmt werden"?

Einige Spitzenpolitiker schlagen besonders gern über die sprachlichen Stränge. FDP-Chef Guido Westerwelle etwa, der mit einer interessanten Definition von Freundschaft aufwartet ("Wolfgang Gerhardt ist mein liberaler Parteifreund, mit dem war ich nicht nur Bier trinken, sondern auch schon Ski fahren") oder Wirtschaftsminister Michael Glos, der den Kampf um die Unionskanzlerkandidatur so schön wie verwirrend beschrieb: "Angela Merkel ist die geduldige Jägerin der balzenden Auerhähne." Die Welt ist wieder ein Stück komplizierter geworden, seit auch Michael Glos Metaphern verwendet.

Doch auch wer nur sporadisch in "Tagesschau" oder "heute" auftritt, kann die Finger nicht vom Verbalschrott lassen. Manche sprachlichen Kunst- und Fehlgriffe sind für die Darsteller im Polit-Theater derart verführerisch, dass sie aus dem Alltag der Berliner Republik nicht mehr wegzudenken sind. Zum Beispiel:

Das schiefe Bild: Wer Kompliziertes verständlich machen und dabei locker rüberkommen will, greift zu einem Sprachbild. Als Politiker zu einem möglichst populären. Doch die gewagten Konstruktionen aus gewähltem Bild und eigener Aussage lassen den Zuhörer oft ratlos zurück. Wie bei diesem Satz von Bundesbildungsministerin Annette Schavan: "Wer den Zeitgeist heiratet, wird schnell Witwe."

Wattesprech: Um es sich möglichst mit niemandem zu verderben, trotzdem aber ins Fern- sehen zu kommen, verwenden Politiker Sprache gerne als Nebelwerfer, wie Ex-Finanzminister Hans Eichel, der im Frühjahr 2004 über ein Steuermodell sagte: "Wir haben eine enorme Entlastung oben in vielen Fällen, und wir haben tendenziell eine Belastung unten." Heißt: Die Reichen zahlen weniger, die Armen mehr. Aber das klingt doch irgendwie ziemlich hässlich.

Hinkende Vergleiche: Gerne aus den Bereichen Sport (Achtung, Volksnähe!) oder Naturwissenschaft (wirkt objektiv und unbestechlich). Beispiel: "Dies ist eine Aufgabe, die mindestens die Quadratur des Kreises, wenn nicht die Kugelmachung des Würfels bedeutet." (Angela Merkel während der Verhandlungen über die Große Koalition Ende 2005).

Die Fährte des Amtsschimmels: Substantivierungen, Bandwurmsätze, gestelzte Formulierungen – auf die hässlichen Attribute bürokratischer Sprache verzichten Politiker selten. Oft, um Herrschaftswissen und Pseudokompetenz zu signalisieren, häufig aber auch unbewusst, wie Kurt Beck, als er im Mai 2007 das neue Grundsatzprogramm der SPD vorstellte: "Ich erhoffe mir eine deutliche Verlebendigung der inhaltlichen Diskussion." Wer Sätze von sich gibt, so lebendig wie ein Dorf im Hunsrück um 23 Uhr, muss sich nicht wundern, wenn er weggeputscht wird.

Dabei waren die vergangenen Jahre durchaus spannend, politisch betrachtet: Rot-Grün unter Schröder, der Aufstieg Angela Merkels von der belächelten Ossi-Frau zur machtbewussten Kanzlerin, der irrlichternde Edmund Stoiber, die Querelen in der großen Koalition.

Doch bei allen Verwerfungen ist eines gleich geblieben: Noch immer wird gestritten, taktiert, schöngeredet, ausgewichen und dementiert. Die rhetorischen Kniffe, versteckten Spitzen und sprachlichen Fallstricke sind von verblüffender Konstanz. Und das wird sich auch niemals ändern – wenigstens in diesem Punkt ist auf unsere Politiker Verlass.

Denn die wolkige, leere Rhetorik, das Reden um des Redens willen, in Talkshows, Zeitungen, Magazinen, Radio, all das ist nicht das begleitende Grundrauschen der Politik, ist keine lästige Nebenwirkung. Es ist Politik. Es geht schließlich um das Durchsetzen eigener Standpunkte, und die Waffe, mit der das geschieht, ist die Sprache. Wer sie nicht zieht, hat schon verloren. Oder wie es Javier Solana, der Quasi-Außenminister der Europäischen Union nach einer Konferenz im Mai 2007 formulierte: "Alles was wichtig war, ist schon gesagt worden, aber ich möchte noch ein paar Dinge sagen." Ein Satz, den man sich merken sollte. Das ist das Schöne an der politischen Phrasendreschmaschine: Man kann darüber die Augen verdrehen, genervt den Fernseher abschalten und bei einem feinen Bordeaux über den Untergang des Abendlandes jammern.

Oder aber man hört zu – und lernt. Die Sprache der Politik kann uns das Leben so viel leichter machen. Immer geradeheraus sagen, was Sache ist, wird leider oft als rüpelhafte Direktheit wahrgenommen und führt zu unschönen Irritationen. Wer jemals einer Frau gesagt hat, das grüne Kleid stünde ihr besser als das rote, kennt das Problem. Warum also nicht selbst ein paar sperrige Substantive einstreuen, Einfaches möglichst kompliziert formulieren und überhaupt die Nebelwerfer, die uns die Sprache bietet, auf Dauerfeuer stellen?

In der Abendkleidangelegenheit etwa wüsste sich ein Politiker sofort zu helfen: "Schatz, lass mich dir zunächst von ganzem Herzen danken für dein unermüdliches und inspirierendes Engagement in unserer Koalition. Sicher hast du Verständnis dafür, wenn ich zum jetzigen Zeitpunkt keine Festlegung treffen kann; der Respekt vor den Wählern gebietet mir Zurückhaltung. Wir werden aber zeitnah unser Möglichstes tun, um zu einer Entscheidung zu gelangen, welche die Vorschläge aller Beteiligten angemessen berücksichtigt."

So spricht ein wahrer Gentleman. Sollten Sie bei Ihren Mitmenschen eine gewisse Reserviert- heit, eventuell sogar offene Ablehnung erkennen angesichts Ihres Versuchs, die Sprache auch so angenehm wolkig und unverbindlich klingen zu lassen wie unsere Politiker – dann verzagen Sie nicht. Ein Vorteil ist Ihnen sicher: Sie können wenigstens nicht abgewählt werden.

Klaus Werle, Der Spiegel


26
SEP
2008

Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt ...

Piloten ohne Orientierung, Kühe auf der Landebahn, Rock'n'Roll in der Luft: Manche Bord- Durchsage treibt Flugpassagieren die Schweißperlen auf die Stirn. Spiegel Online hat die bizarrsten Fliegersprüche zusammengetragen. Zum Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4.


21
SEP
2008

Säbelrasseln oder A400M-Projekt vor dem Aus?


Jedenfalls verzögert sich der Erstflug wegen nicht einsatzbereiter Antriebe um weitere Monate und so ist der A400M in guter Gesellschaft mit den Projekten A380, B787 und sicher auch A350.


02
SEP
2008

Chrome - Details zum Google-Browser

Internet Explorer und Mozilla Firefox bekommen Konkurrenz. Google bietet ab heute die Test- version eines eigenen Internetbrowsers zum Herunterladen an. Das Programm heißt Google Chrome. Abgeguckt hat Google bei Firefox und dem Apple-Programm Safari. Schon ist die Rede von einem neuen Browser-Krieg. In Form eines Comics hat Google erste Details zum Browser preisgegeben. Und der Spiegel weiß bereits wie Google den Desktop kapern will.
Da der Browser gern und viel "nach hause telefoniert", gibt es nun auch eine "Iron" genannte gänzlich unkommunikative Implementierung der freien Chrome-Sourcen.


24
AUG
2008

If there was justice in the world ...



20
AUG
2008

Darüber sollte man mal nachdenken

Ob sich wohl der Schlitten vom Weihnachtsmann rentiert?
Wenn die Stiftung Warentest Vibratoren testet, ist dann 'befriedigend' besser als 'gut'?
Wie soll sich der Bauer verhalten, wenn seine Frau sagt: 'Sieh zu, dass du Land gewinnst!!'
Beantwortet die große Kerze die Frage der kleinen Kerze, ob Durchzug gefährlich sei, mit
den Worten: 'Davon kannst du ausgehen?'
Ist ein freier Platz zwischen zwei Ständen auf dem Wochenmarkt eigentlich eine Marktlücke?
Lohnt es sich für Eintagsfliegen, morgens ein Tagebuch anzufangen?
Wenn ein Schäfer seine Schafe verhaut, ist er dann ein Mähdrescher?
Warum ist einsilbig dreisilbig?
Warum gibt es kein anderes Wort für Synonym?
Was passiert, wenn man sich zweimal halbtot gelacht hat?
Wenn man einen Schlumpf würgt, in welcher Farbe läuft er dann an?
Wer hatte bloß die Idee, ein S in das Wort "lispeln" zu stecken?
Was ist besser: Drei Vierkornbrötchen oder vier Dreikornbrötchen?
Macht man den Meeresspiegel kaputt, wenn man in See sticht?
Was machen die Fahrer von Automatikwagen in einem Schaltjahr?
Können sich Eltern, die sich mit ihrer Tochter verkracht haben, überhaupt mit ihr aussöhnen?
Dürfen Zwerge auf dem Riesenrad mitfahren?
Heißen Teigwaren Teigwaren, weil sie vorher Teig waren?
Kann man sich den Arztbesuch sparen, wenn man schon in der Telefonzentrale verbunden
wird?


17
AUG
2008

Wir sind Weltmeister !

Nicht im Proletensport - nein - im Segelflug ist Deutschland Weltmeister geworden. Genauge- nommen waren es Michael Sommer und Tassilo Bode, die die ersten beiden Plätze in der Offenen Klasse bei den Segelflugweltmeisterschaften 2008 belegten. Herzlichen Glückwunsch!
Noch mehr Glück hatte allerdings dieser Pilot im Anflug auf den Flugplatz Durach in Bayern.


09
AUG
2008

Beijing 2008: Olympia der Heuchler

Diktaturen wie China machen sich hübsch für den Prestigegewinn durch Olympia. Die Geschichte lehrt, daß politische Veränderungen selten mit Sport erzielt wurden. Warum heucheln europäische Politiker trotzdem Engagement, wo keines möglich ist? weiterlesen ...

Abgesehen von Fingerhakeln, Sackhüpfen, Kampftrinken, Zwergenwerfen und Ausländerklatschen gibt es keine sportliche Disziplin, die bei den Olympischen Spielen in Peking nicht vertreten wäre. In einer Kategorie freilich hat der Wettkampf schon lange vor der feierlichen Eröffnung der Spiele angefangen: der heiteren Heuchelei.

Drei große Talente konnten sich für die Teilnahme qualifizieren: Als erster der Präsident des Europaparlaments Hans-Gert Pöttering, der die Sportler in einem Zeitungsinterview dazu aufrief, gegen Menschenrechtsverletzungen in Tibet zu protestieren, ohne dabei allzu konkret zu werden. Er riet den Olympioniken nur, "genau hin- und nicht wegzusehen", denn: "Jeder kann auf seine Weise ein Zeichen setzen."

So bleibt es zum Beispiel jedem Radler überlassen, aus Protest gegen Chinas Tibet-Politik einen Streckenposten umzufahren oder die Strecke in umgekehrter Richtung zurückzulegen, vom Ziel bis zum Start, um so "ein Zeichen zu setzen". Die Turner und Turnerinnen könnten nackt antreten, um sich auf diese Weise mit den Tibetern zu solidarisieren, die ja nichts als ihre Haut verteidigen, während die Zehnkämpfer auf eine Disziplin verzichten könnten, um darauf hinzuweisen, daß auch Tibeter sich einschränken müssen. Das alles wären großartige "Zeichen", die ihre Wirkung auf die chinesische Führung sicher nicht verfehlen würden.

So ein Verhalten wäre aber nicht im Sinne von Wolfgang Schäuble, der sich zwar zusammen mit Pöttering im Heucheln qualifiziert hat, aber ganz anderer Meinung ist als der Präsident des EU-Parlaments. Ginge es nach dem deutschen Innenminister, sollten "wir Respekt vor der Entwicklung Chinas haben", denn: "Die Chinesen scheinen einzusehen, daß Freiheit und Menschenrechte die beste Basis für eine gute Zukunft sind."

Kritik sollte, wenn überhaupt, nur "respektvoll" geübt werden. Auch Schäuble beließ es bei vagen Empfehlungen, die beliebig ausgelegt werden können. Wenn einem Athleten das Essen in der Olympia-Kantine nicht schmeckt, sollte er dann den Teller an die Wand schmeißen oder dem Koch nur höflich ausrichten lassen, so einen Fraß würden sich nicht einmal die Tibeter bieten lassen? Wo liegt die Grenze zwischen respektvoller Kritik und bewusster Provokation?

Das weiß nicht einmal der dritte Heuchelfinalist, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, der angesichts der Tatsache, dass die Chinesen gegebene Zusagen nicht einhalten und die Arbeit der Sportjournalisten behindern, nur sagt: "Ich werde mich nicht für etwas entschuldigen, wofür das IOC nicht verantwortlich ist", als habe er nicht über jedes Detail mit den örtlichen Sportfunktionären verhandelt und immer wieder versichert, die Freiheit der Berichterstattung sei eine der Voraussetzungen für die Vergabe der Spiele nach Peking.

Überhaupt: Was haben wir nicht alles über die zivilisierende und demokratisierende Wirkung des Sports im Allgemeinen und der Tätigkeit der Sportreporter im Besonderen gehört.

Dass sie zu Tausenden ausschwärmen und sich im Land umsehen, dass sie überall unbequeme Fragen stellen und jeden Verkehrspolizisten fragen würden, wo es nach Lhasa geht; dass sie Dissidenten treffen und Familien von verfolgten Bürgerrechtlern besuchen würden. Dabei weiß jeder, dass die Arbeit der Sportreporter vor allem darin besteht, mit Tausenden anderen Sportreportern im Pressezentrum zu sitzen und die Übertragung der Kampfhandlungen auf CNN zu verfolgen, um darüber "live" nach Hause zu berichten. Ganz Mutige bauen in ihre Berichte ab und zu einen exklusiven O-Ton ein, den sie unter konspirativen Bedingungen ergattert haben, vorzugsweise von dem Taxifahrer, der sie aus dem Pressezentrum ins Hotel fährt und bei dem es sich um einen Geheimdienstmitarbeiter handelt.

Wer mehr riskiert, erlebt schnell die Grenzen des Machbaren. Eine ZDF-Reporterin, die ein Kloster an der Grenze zu Tibet besuchen wollte, wurde von Polizisten in Zivil angehalten und darüber informiert, dass die Mönche gerade in Urlaub und deswegen nicht zu sprechen wären.

Überraschend an solchen Vorfällen ist nur, dass sie eine unvorbereitete Öffentlichkeit treffen und für Erstaunen sorgen. Als ob es keine Erfahrungen im Umgang mit autoritären und totalitären Regimes gäbe, die sich mit Hilfe des Sports in einem für sie günstigen Licht darstellen wollen. Als ob 1936, drei Jahre nach der "Machtergreifung" der Nazis, nicht olympische Spiele in Berlin stattgefunden hätten, an denen auch ein paar jüdische und schwarze "Untermenschen" teilnehmen durften. Heuer haben die Chinesen die Restaurants in Peking angewiesen, kein Hundefleisch zu servieren und die Speisekarten entsprechend zu säubern. Sobald die Sportler und die Touristen wieder abgereist sind, kommt die chinesische Delikatesse auf vier Beinen wieder in den Topf.

Zur Entlastung der Sportler, denen es wurscht ist, vor welchen Karren sie gespannt werden oder die echt daran glauben, dass sie einen Beitrag zum Frieden und zur Völkerfreundschaft leisten, muss gesagt werden, dass sie nicht die einzigen sind, die dem brutalen Charme einer Diktatur erliegen. Deutsche Orchester und deutsche Theater fahren gerne nach Teheran, um dort Brecht, Bach und Beethoven zu spielen und auf diese Weise - das glauben sie wirklich - das System von innen zu destabilisieren.

Dafür nehmen sie vieles in Kauf, auch dass die Musikerinnen und Schauspielerinnen, den örtlichen Regeln entsprechend, mit Kopftuch auftreten müssen. Zwar gibt es kein einziges Beispiel in der Geschichte, dass ein mieses Regime nach einem Konzert oder einem Theaterstück implodiert wäre, aber ein Glaube kann noch zählebiger sein als jeder Aberglaube. Kinder glauben an den Weihnachtsmann, Christen an die unbefleckte Empfängnis, Juden an den Messias, die Fans von Verona an die Unschuld von Franjo; auch Künstler und Sportler sind dermaßen von ihrer Mission überzeugt, dass sie den Blick für Realitäten verlieren.

Hinzu kommt, dass eine Diktatur auch sexy sein kann, vor allem, wenn sie ihre Gäste mit Pomp, Pauken und Trompeten empfängt. Auch in Peking wird es den Sportlern gut gefallen. Sie werden die chinesische Gastfreundschaft genießen und nur gute Eindrücke mit nach Hause nehmen. Die Sportreporter werden fleißig berichten und jeden Tag den Medaillenspiegel aktualisieren. Und wenn alles vorbei ist, werden sich der Präsident des EU-Parlaments, der deutsche Innenminister und der Chef des IOC treffen, um bei einer Peking-Ente ein Zeichen gegen Menschenrechtsverletzungen in Tibet und anderswo zu setzen. Respektvoll - und ohne sich für etwas zu entschuldigen, wofür sie nicht verantwortlich sind.

Henryk M. Broder, Der Spiegel


04
AUG
2008

Blowjobs in Business Class & other news

Listen: Ryanair CEO Michael O'Leary erklärt sein neues Longhaul Konzept +++ Passend dazu: Mythos Sex im Flugzeug +++ Wenn ich die ganze Bahn bezahle, nutze ich sie auch! Ein chine- sischer 737-Pilot macht's spannend +++ Noch spannender gehts nur noch bei Kunstfliegern ohne Nerven +++ Noch eine Kunstflug-Zugabe +++ Push the limit - Fighter-Akrobatik mit tollem Sound +++ 'How not to Refuel' Lektion +++ Unglaublicher Konkurrenzkampf: Erfand Porsche den Mantawitz? +++ Treibhauseffekt, Ölkriese - Amis scheißegal +++ Schon älter aber besser als jeder Thriller: China Airlines Flight 006 +++ Eine nachvollziehbare Erklärung wie Bier hilft schlank zu werden +++ Slow Motion Punches +++ Und nochwas Schöngeistiges: Women In Art.


02
AUG
2008

Die Segelflugweltmeisterschaft ist eröffnet



31
JUL
2008

Die Aerodynamik lebt

Seit Jahren gab es keine sensationellen Entwicklungen im High-End-Aero- dynamik Bereich Segelflug mehr. Doch nun scheint eine vergleichsweise dramatische Leistungssteigerung durch eine simple Maßnahme gelungen zu sein. Bei DG-Flugzeugbau wurde durch eine geschickte Beeinflussung der Druckverhältnisse im Cockpit der auf die laminare Rumpfströmung störend wirkende Einfluß des Haubenspaltes eliminiert. Glückwunsch DG!


24
JUL
2008

Netzwerken im Kindergarten

Kontakte knüpfen, Bekanntschaften pflegen - auch unter Müttern ist Netzwerken extrem wichtig. Andernfalls verliert man den Anschluss, und das Kind ist isoliert. Aber hilft dieser Aktivismus wirklich weiter? Julius ist erst fünf Jahre alt. Sein Terminplan aber ist ähnlich gut gefüllt wie der eines Vorstandsvorsitzenden in einem Dax-Unternehmen: weiterlesen ... Morgens von acht bis 14 Uhr geht er in den Kindergarten, montagnachmittags zum Fußballtraining, dienstags zur Musikschule, mittwochs zum Schwimmen, donnerstags noch einmal zum Fußball und freitags zum Englischunterricht. Das Programm kann Julius nur schaffen, weil seine Mutter die perfekte Netzwerkerin ist: Jeden Tag nimmt eine andere Mutti ihren Sohn mit und holt ihn wieder ab, während sie beim Kunden sitzt, um gegen 16 Uhr erschöpft nach Hause zu hetzen.

Wir wissen ja schon lange, dass ohne Networking im Job niemand mehr die Karriereleiter hinaufklettert. Für uns Frauen gilt das im Besonderen: Wir müssten uns noch mehr anstrengen als unsere männlichen Kollegen, wurde uns stetig eingehämmert. Deswegen rannten wir früher, in unserem Vor-Kinder-Leben, nach dem zehnstündigen Arbeitstag abends noch zu Rotariertreffen oder Branchentreffs, um ja nicht übersehen zu werden. Auf Kongressen und Messeveranstaltungen sammelten wir die nötigen Kontakte, weil wir ernst genommen und befördert werden wollten. Jetzt sind wir Mütter und haben - bis auf einige, standhafte Verweigerinnen - die Networking-Leidenschaft so verinnerlicht, dass wir auch auf Spielplätzen, in Kindergärten und Schulen einfach nicht mehr damit aufhören können. Wir tauschen Erziehungstipps aus, schließen uns zusammen, um die Stadtverwaltung zu zwingen, eine Tempo-30-Zone in unserer Straße einzurichten, lästern zusammen über Männer und wechseln uns ab beim Kinderhüten. Wir pflegen Kontakte, flechten Beziehungen und weben daraus die soziale Basis für Fahrgemeinschaften und die Spielkameradschaften unserer Kinder. Da darf man sich nicht entziehen, sonst ist man schnell außen vor. Denn wer die Grundwerte nicht teilt, wird aus der Herde sofort ausgeschlossen und gilt schnell als Rabenmutter.

Ein Ort, an dem man Gruppen junger Mütter niemals entgehen kann, ist der Spielplatz. Mütter wirken, wenn sie in Rudeln auftreten, regelrecht gefährlich. Wie sie beieinanderstehen, mit ihren Kinderwagen, Handy in der einen, Schaufel in der anderen Hand. Wie sie gemütlich auf der Bank in der Sonne sitzen, an ihrem Latte macchiato nippen, sich unterhalten, über die richtigen Windeln und die gemütlichsten Kinderschuhe, und dabei ihre Verbindungen pflegen.

Oder bei der Tagesmutter. Holen die Mütter ihre Kleinkinder bei meiner Tagesmutter um 15 Uhr ab, setzen sie sich erst mal in den Garten und quatschen. Manchmal sitzen sie eine Stunde später immer noch da. Die jammernden Kleinen, die nach sechs Stunden endlich nach Hause wollen, werden mit einem Keks vertröstet. Im Kindergarten dasselbe Bild: Trauben von Müttern, die ihre Kinder abholen, rotten sich zusammen, um noch ein Schwätzchen zu halten und sich das Leben zu erleichtern. "Kannst du nicht vielleicht heute Nachmittag ...?" Ich nehme mich da übrigens keineswegs aus. Ich stehe auch in der Traube und genieße den Austausch in der Sippe.

Oft genug hängt die Netzwerkbegeisterung mit dem Beruf der Mutter zusammen. Es gibt drei Typen von netzwerkenden Mamis. Da ist einmal die Netzwerk-Perfektionistin, die es liebt, ständig neue Leute kennenzulernen. Meine Freundin Christine zum Beispiel. Sie ist selbstständige PR-Beraterin, Netzwerkerin ist sozusagen ihr zweiter Vorname. Vormittags organisiert sie nette Skireisen und Wandertouren oder lädt Journalisten zu Präsentationen ein. Nachmittags ist sie ständig mit anderen Müttern oder Nachbarinnen verabredet, Termine mit ihr sind auf Wochen ausgebucht. Für sie ist die Netzwerkerei ein großer Vorteil: Wenn ein Kunde sie spontan bucht, hat sie eine breite Auswahl an Müttern, die ihr die Kinder abnehmen können. Stall-Talk liegt ihr einfach, sie mag den kleinen Plausch zwischendurch.

Die zweite Gruppe sind die Möchtegern-Netzwerkerinnen, dazu zähle ich mich selbst. Netzwerken fiel uns schon im Arbeitsleben nicht immer leicht, wir zwangen uns dazu, weil es nötig war. Genauso ist es auch im Mütterleben. Möchtegern-Netzwerkerinnen wissen: Gute Kontakte erleichtern das Leben mit Kindern. Schön, wenn Sohnemann nachmittags beschäftigt ist, weil Mama mit der Mutter seines besten Freundes Kaffee trinkt und er in der Zeit mit seinem Kumpel im Garten toben kann. Nicht so schön, wenn die Mutter seines Freundes uns nicht gefällt. Wir steuern gern, mit wem unsere Kinder spielen, nicht jeder Kontakt ist der richtige für uns und unser Kind. Besonders umtriebige Möchtegern-Netzwerkerinnen versuchen, Verabredungen zu verhindern, indem sie wichtige Termine vorschieben und Anfragen von unliebsamen Spielkameraden ganz einfach ignorieren.

Die dritte Gruppe sind die Netzwerk-Verweigerinnen. Sie widerstehen standhaft dem gesellschaftlichen Druck, hetzen in Kindergärten oder Schulen, schnappen sich ihr Kind und rennen wieder nach Hause. Stall-Talk ist ihnen ein Graus, am liebsten sind sie mit ihren Kindern nachmittags zu Hause. Meine Freundin Tina zum Beispiel, eine Anästhesistin, ist so eine Verweigerin. Jahrelang hat sie verhindert, dass ihre Tochter sich nachmittags verabredet, nur ihre Freundinnen durften mit den Kindern in ihr Haus. Erst als die Kleine vier war und jeden Mittag bettelte, sich mit einer Kindergartenfreundin verabreden zu dürfen, gab sie schließlich nach.

Die beste Netzwerktaktik hilft jedoch nichts, wenn der Sohn oder das Töchterchen unbeliebt sind. Weil sie andere Kinder ärgern, weil sie mal wieder jemanden gebissen haben oder eklige Schimpfwörter sagen. Oder einfach nur deshalb, weil sie unsportlich sind. Jonas' Mutter erlebt dieses Ausgeschlossenwerden jeden Montag beim Fußballtraining und am Wochenende bei den Punktspielen. Sie steht dann allein auf der Tribüne, das Mütter-Rudel am anderen Ende starrt sie missbilligend an. Jonas spielt nämlich mit Begeisterung im Tor, nur mit dem Fangen hat er es nicht so. Wenn seine Mannschaft hinten liegt, schleicht seine Mutter sich lieber aus der Sporthalle, weil sie die Blicke nicht mehr erträgt.

Netzwerken ist also sehr praktisch - wenn man dazugehört oder gern dazugehören will. Es hilft uns durch die anstrengende Zeit, wenn die Kinder klein sind. Aber macht unsere Leidenschaft fürs Beziehungenknüpfen eigentlich auch unsere Kinder glücklich? Mischen wir uns vielleicht manchmal zu sehr ein mit unserer Organisier- und Kontrollwut? Mein Sohn jedenfalls sagte neulich zu mir: "Mama, du musst mich nicht immer verabreden, das kann ich selber." Er ist gerade fünf geworden. Zum Glück habe ich noch einen Sohn, er ist erst zwei. Was ich tue, wenn er fünf ist, überlege ich mir dann. Das ist vermutlich der Moment, wo man verzweifelt an einen Hund denkt. Der kann doch bestimmt zum Gassigehen verabredet werden, oder?

Daniela Stohn, Die Welt.de


20
JUL
2008

Your Wing is Your Roof



planeTENT, darauf haben Piloten gewartet. Ein Zelt für Hochdecker, das völlig ohne Gestänge auskommt und einfach über die Tragfläche gezogen wird. Leicht, kompakt, von guter Qualität und zu einem fairen Preis. Alle Info's unter planeTENT.net. Das Zelt wird erstmals in Oshkosh vorgestellt und einer der ersten 50 Newsletter-Subscriber kann ein Zelt gewinnen.


19
JUL
2008

Von den Schwierigkeiten Geld zu fälschen

Es ist einer der bedeutendsten Falschgeldfunde weltweit, der größte in Deutschland: Ein Kölner Künstler und seine Komplizen druckten Dollar-Blüten und forderten die Weltmacht USA heraus - die Geschichte eines fast perfekten Verbrechens. weiterlesen


18
JUL
2008

Abgeltungsteuer - Die Lücken für die Reichen

Ab Januar nächsten Jahres will der Staat auch an Kursgewinnen mitverdienen. Doch Banken und Versicherungen versprechen besonders vermögenden Kunden
Abhilfe: Sie müssen nicht zahlen. weiterlesen


16
JUL
2008

Open Street Map

Die freie Wiki-Weltkarte ist da. Open Street Map ist ein Projekt mit dem Ziel, eine freie Weltkarte zu erschaffen. Wer heute eine Anfahrtskizze auf seine Homepage stellen oder in ein Druckwerk einbinden möchte, kann dies oft nur durch das Einkaufen einer (unter Umständen sehr teuren) Lizenz für proprietäres Kartenmaterial tun. Geoinformationen sind heutzutage selten frei er- hältlich. Da bei Open Street Map alle Daten selbst erhoben werden, haben die User auch alle Rechte daran. Die Daten darf jeder lizenzkostenfrei einsetzen und beliebig weiterverarbeiten.


15
JUL
2008

Tempelhof soll Weltkulturerbe werden



Der Flughafen Tempelhof war als ältester Verkehrsflughafen der Welt nicht nur bautechnisch wegweisend, er steht auch, wie kaum ein anderes Bauwerk, für die jüngere Geschichte Berlins, Deutschlands und der Welt. Die nicht nur glücklichen Umstände, die zu seinem heutigen Zustand geführt haben, sind zugleich historisches Zeugnis, Mahnmal und Quelle von Berliner Identität. Ohne Tempelhof wäre die Weltgeschichte anders verlaufen.
Obwohl der Begriff 'Weltkulturerbe' es suggeriert, entscheidet die UNESCO leider nur auf Vor- schlag des beteiligten Landes über die Aufnahme in die Welterbeliste - das macht in Berlin gewissermaßen den Bock zum Gärtner. Deshalb unterstützt das einmalige kulturhistorische Denkmal mit der Petition 'Der Flughafen Tempelhof soll lebendiges Weltkulturerbe werden'.


04
JUL
2008

Am 30.8. ist Weltuntergang

Was passiert, wenn der neue Beschleuniger des Cern bei Genf Schwarze Löcher erzeugt? Stell Dir vor, in der Schweiz wird gerade am Weltuntergang gebastelt - und keiner merkt’s. Keiner? Nein! Ausgerechnet im 10.000 Kilometer entfernten Hawaii haben die aufmerksamen Zeitge- nossen Luis Sancho und Walter Wagner schon im März gegen die Europäische Organisation für Kernforschung (Cern) geklagt. Die beiden zutiefst besorgten Bürger wollen die Inbetrieb- nahme des weltgrößten Teilchenbeschleunigers, des LHC, bei Genf verhindern. weiterlesen ...

Ihre Angst: Die Megamaschine mit dem stolzem Stückpreis von geschätzten sechs Milliarden Euro könnte ab August neben so nutzlosem Zeug wie Higgs-Teilchen oder seltsamer Materie auch kleine Schwarze Löcher ausspucken. Diese schier unendlichen Masseverdichtungen könnten erst den 27 Kilometer langen Beschleunigerring, anschließend das beschauliche Genf und schließlich den ganzen Planeten schlucken. Grund genug also, den Teilchenphysikern das experimentelle Handwerk zu legen.

Science-Fiction-Filme mit sternenverschlingenden Monstern gewahr, unterstützen wir an dieser Stelle nachdrücklich Mr. Wagners und Mr. Sanchos Klage und beten inständig, Judge Helen Gillmor und Judge Kevin S.C. Chang möge das Heil der Menschheit mehr am Herzen liegen, als die paar Ergebnisse zum Aufbau der Materie, die außer den freakigen Forschern sowieso kein Mensch versteht.

Da lassen wir uns auch nicht vom Zeuthener Desy-Direktor und Cern-Mitarbeiter Thomas Naumann einlullen, der von einem "hirnrissigen, frustrierten Typen" und einer "völlig aussichtslosen Klage" spricht. Zwar tönt Naumann von der unvorstellbaren Winzigkeit künstlicher Schwarzer Löcher und von der atemberaubenden Geschwindigkeit von 10 hoch -26 Sekunden, in der sie wieder verdampfen ("Das Ding existiert praktisch gar nicht!"). Auch schwört der Physikprofessor, am Rande der Erdatmosphäre sei die Natur ständig mit Hochenergie- experimenten zugange und veranstalte Teilchenkollisionen mit zehn Millionen Mal mehr Energie als im LHC (Large Hadron Collider), ohne dass beim Milliarden Jahre dauernden Herumgeballere ein einziges Schwarzes Loch entstanden sei. Trotzdem glauben wir dem Mann kein Wort. Schließlich ist er Experimentalphysiker und lebt von dem großspurigen Getue namens "Atlas" und "Totem", bei dem rund 2500 Wissenschaftler aus 85 Ländern der Welt mit kleinsten Teilchen den ganz großen Reibach machen.

"Wir haben alle Argumente hin- und hergeschoben", versichert Naumann. Von dem bisschen Teilchenstrahlung abgesehen, die man am Cern genauso nonchalant entsorge wie Radiologen der Berliner Charité ihr röntgenstrahlverseuchtes Gelumpe, bestehe "absolut kein Restrisiko".

Vorsichtshalber wenden wir uns lieber einem Experten für unvorhergesehene Ereignisse zu und fragen den Potsdamer Chaostheoretiker Arkady Pikovsky, wie er wohl das Genfer Weltuntergangsrisiko einschätzt. Herr Pikovsky warnt zwar ausgiebig vor der künstlich beeinflussten Abregnung von Wolkenfeldern oder vor reger Bautätigkeit in Erdbebengebieten, meint aber, wegen Cern könnten wir uns ruhig schlafen legen. Im Teilchenbeschleuniger sei alles "absolut stabil". Allen jüngsten Fußballergebnissen zum Trotz schlussfolgert Pikovsky: "In der Schweiz sehe ich nichts Chaotisches."

Sogar die Kosmologen wimmeln ab. Axel D. Schwope vom Astrophysikalischen Institut Potsdam meint: "Selbst wenn die Sonne jetzt zum Schwarzen Loch würde, würden wir nichts merken - außer natürlich, dass es dunkel wird." Und die Mini-Schwarzen-Löcher im Teilchenbeschleuniger? Ach Gott, die hätten - so es sie je geben sollte - eine so superfeine Schusslinie, dass wir sie uns getrost durch den eigenen Kopf jagen könnten, ohne auch nur einen Kitzel zu verspüren.

Da die Physiker wohl alle unter einer Decke stecken, bleibt nur noch die Rechtswissenschaft als letzte Hoffnung. Schließlich kann uns Physik wurscht sein, solange nur Wagner und Sancho ihren Prozess gewinnen. Doch von dem Wirtschaftsvölkerrechtler Markus Krajewski von der Universität Potsdam erfahren wir bloß, dass die USA schon ein Vollstreckungsabkommen mit der Schweiz haben müssten, sollte das Treiben am Cern jemals unterbunden werden. "Meines Wissens gibt es das nicht." Und ob die USA bereit wären, in die Alpenrepublik einzumarschieren, nur um ihren Kuckuck auf den LHC zu kleben - naja!

So ein Pech aber auch! Bleibt uns also nur die Hoffnung, dass das blöde Riesending in Genf vor seinem Einsatz den Geist aufgibt und es nix wird mit Higgs-Teilchen und Paralleluniversen. Ansonsten: Macht euer Testament! Am 30. August ist der Weltuntergang - und kein Spielberg oder Emmerich wird's verfilmen.

© Rüdiger Braun, Märkische Allgemeine


26
JUN
2008

Bruno Röhner - unser Nachruf

Flugzeuge und Eisenbahnen waren sein Leben. Wer bei ihm das Fliegen lernen durfte, der kann es heute. Don Bruno war Charakter, Fliegergott, Sportsmann, Freund und unser Trauzeuge. Er war eine Institution am Flug- platz Zwickau. Wir vermissen Dich - werden Dich aber nie vergessen. Ruhe friedlich Bruno! Du wirst den Engeln schon das saubere fliegen beibringen.


23
JUN
2008

Für jene, die sich vor nichts ekeln

Playmate reloaded:  Weniger Fett, strafferer Busen, weißere Zähne: Brigitte Nielsen lässt sich im Alter von 44 Jahren generalüberholen - für 66.000 Euro und vor laufenden Fernsehkameras. Denn das Ex-Model hat ein Ziel - Es will zurück auf das Cover des Playboy. Nielsen vergleicht ihre Rundumerneuerung mit einer "Hausrenovierung". "Ich dachte mir, bevor alles noch mehr hängt, drehe ich einfach den Kilometerzähler zurück."  weiterlesen ...


22
JUN
2008

Helicopters can't fly!

Wir haben es bereits auf T-Shirts postuliert, nun reichen wir den offiziellen Utube-Beweis nach: Hubschrauber können nicht fliegen! Hier einige Beispiele die dies zweifelsfrei belegen:
Mil Mi-2, Eurocopter Dauphin, Mil Mi-14, Aerospatiale Ecureuil, Eurocopter Puma, SH-3 Sea King, Mid-Air-Collision, V-22 Osprey, CH-47 Chinook, Bell 206, Mil Mi-2, Eurocopter AS 350, CH-46 Sea Knight, Robinson R-44, Enstrom 480, CH-53, und noch ein spektakulärer Start.


21
JUN
2008

Aktueller Rohölpreis: 135 Dollar/Barrel



16
JUN
2008

Was hat ein Pferdehintern mit dem Space Shuttle zu tun?

Die Spurbreite von Eisenbahnen beträgt 1435 mm (das entspricht in den USA 4 Fuß und 8,5 Zoll), eine außergewöhnlich krumme Zahl. Warum wurde gerade diese Spurbreite verwendet? Weil Eisenbahnen so in England gebaut worden waren, und die Eisenbahnen der USA wurden von englischen Auswanderern gebaut. Warum hatten die Engländer sie so gebaut? weiterlesen


11
JUN
2008

Videos die man gesehen haben sollte



06
JUN
2008

Der eine Himmel

Ein Roman, mit dem man fliegen kann! Dieser Roman hat für das
Fliegen eine Welt gefunden, die nur er sich so erlauben kann. Für
uns wäre sie zu echt. Ein Bekenntnis kann er nicht verlangen, des- halb lädt er ein: zum Genuß der Praxis, weil er Technik klar zum Thema hat, zum Träumen, weil das Fliegen dazu wie geschaffen
ist, zum Treiben lassen, weil sich keine Zeile einer Leidenschaft verschließt, zum Denken, weil er Menschen Mensch sein läßt. mehr


22
MAY
2008

Der Welt geht die Energie aus

Laut einer Studie ist die globale Förderung rückläufig, die Konzerne finden kaum noch verwertbare Ressourcen, und noch nie war Öl so teuer wie heute. Gleichzeitig wächst die Nachfrage rasant - Rohstoffhändler wetten auf eine regelrechte Preisexplosion. weiterlesen

Dramatischer könnte die Warnung nicht sein: "Die weltweite Ölförderung hat das Fördermaxi- mum mit großer Wahrscheinlichkeit bereits überschritten." Aufgestellt hat diese Behauptung nicht irgendjemand, sondern hochkarätige Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, darunter auch Vertreter der Deutschen Bank und der deutschen Tankstellenbranche. Die Fachleute haben sich in der Energy Watch Group zusammengeschlossen, einer unabhängigen Organisation, die regelmäßig Forschungsarbeiten zum internationalen Ölmarkt erstellt.

Die aktuelle Studie der Gruppe hat es in sich: Sie besagt, dass die Verknappung beim Öl kein fernes Zukunftsszenario ist. Vielmehr ist die weltweite Ölförderung schon heute rückläufig - und es besteht keine Hoffnung, dass sie noch einmal steigt. Konkret haben die Wissenschaftler die Verfügbarkeit von Erdöl bis zum Jahr 2030 untersucht. Dabei haben sie mehrere Studien für die verschiedenen Weltregionen zusammengefasst. Das Ergebnis ist erschreckend. So geht die Energy Watch Group davon aus, dass das weltweite Fördermaximum bereits im Jahr 2006 mit 81 Millionen Barrel pro Tag erreicht worden ist. Seitdem geht die Produktion zurück, im Jahr 2020 soll sie bei nur noch 58 Millionen Barrel liegen. Damit korrigieren die Experten bisher gängige Prognosen massiv nach unten.

"Was Erdöl betrifft, liegt die Zukunft schon hinter uns", sagt Josef Auer, Energieexperte bei der Deutschen Bank Research. "Das Szenario vom Ende der fossilen Energieträger ist kein Horrorgemälde pessimistischer Weltuntergangspropheten, sondern eine ernstzunehmende Verknappungsperspektive." Die Energy Watch Group widerspricht damit offen der Internatio- nalen Energieagentur (IEA). Diese geht in ihren Prognosen von einem kontinuierlichen Wachstum der Ölförderung aus. Dabei argumentiert die IEA genauso wie die großen Konzerne: Weil der Ölpreis steige, ließen sich immer mehr Ressourcen wirtschaftlich fördern. Lohne sich heute nur eine Bohrung in zwei Kilometern Tiefe, so sei künftig auch eine Förderung in vier Kilometern Tiefe rentabel. Mit anderen Worten: Es werde stets neues Öl gefunden, deshalb drohe trotz der steigenden Nachfrage kein Engpass.

Die Energy Watch Group wirft diese These nun über den Haufen. Denn die Experten verlassen sich nicht auf irgendwelche Prognosen zu angeblich vorhandenen Ölreserven. Sie untersuchen nur die tatsächlichen Fördermengen - und die sind rückläufig. "Nur das Öl, das bereits gefunden wurde, kann gefördert werden", heißt es in der Studie. Das Maximum der Neufunde war jedoch in den sechziger Jahren, seitdem wurden immer weniger Lagerstätten entdeckt. Von 1960 bis 1970 betrug die durchschnittliche Größe neuer Ölfunde noch 527 Millionen Barrel pro Bohrung. Im Zeitraum von 2000 bis 2005 lag dieser Wert nur noch bei 20 Millionen Barrel. "Zwangsläufig muss auch ein Maximum bei der Förderung folgen", schreiben die Studienautoren. Danach werde die Verfügbarkeit von Öl Jahr für Jahr zurückgehen.

Bisher war die These vom Fördermaximum ("Peak Oil") höchst umstritten. Die Energiekonzerne lehnen sie zum Beispiel strikt ab. Nun jedoch könnte sich die Vorhersage schneller bewahr- heiten als vermutet. "Peak Oil ist keine Theorie, sondern eine Realität, die sich bereits vor unseren Augen abspielt", heißt es in der Studie. Untermauert wird diese Annahme von der Entwicklung an den internationalen Rohstoffmärkten. Seit Monaten springt der Ölpreis von einem Rekord zum nächsten, an diesem Mittwoch kletterte er über die Marke von 130 Dollar pro Fass, rund doppelt so viel wie vor einem Jahr - und kurz darauf über 132 Dollar. Öl-Futures zur Lieferung in fünf Jahren kosten schon 140 Dollar. Die renommierte Bank Goldman Sachs schätzt sogar, dass ein Barrel in sechs Monaten, spätestens aber in zwei Jahren, 200 Dollar kosten wird.

Händler erklären die rasante Preisentwicklung in der Regel mit tagesaktuellen Ereignissen - oder mit den Aktivitäten von Spekulanten. Doch die Zweifel an dieser Darstellung wachsen. "Die Hoffnung auf das Platzen einer angeblichen Spekulationsblase ist vergeblich", sagt Werner Zittel, einer der Autoren der Energy-Watch-Group-Studie. Seiner Ansicht nach lässt sich der hohe Ölpreis realwirtschaftlich erklären - eben mit der Verknappung der Ressourcen.

Für die Verbraucher in Deutschland könnte sich das Problem sogar noch verschärfen. Bisher sind sie wegen des hohen Euro-Kurses glimpflich davon gekommen - schließlich wird Öl in Dollar gehandelt. Doch viele Fachleute rechnen wieder mit einer stärker werdenden US-Währung. "An den Tankstellen wird sich das dann voll durchschlagen", sagt Ralph Kappler, der Sprecher der Energy Watch Group. Auch bei den weltweiten Ölreserven sind die Experten pessimistisch. Laut Industriedatenbank lagen die bisherigen Schätzungen bei 1255 Milliarden Barrel. Die Energy Watch Group geht nur noch von 854 Milliarden aus. Hauptgrund ist die massive Korrektur der Daten aus dem Nahen Osten: Statt 679 Milliarden Barrel vermuten die Experten dort nur noch 362 Milliarden. Dabei berufen sie sich auf kritische Äußerungen aus der Region selbst.

Die Folgen sind dramatisch. Denn in jeder Förderregion werden zuerst die großen Felder erschlossen. Sobald sie ihr Fördermaximum erreicht haben, müssen neue, kleinere Felder angezapft werden. Diese erreichen ihr Maximum jedoch wesentlich schneller, weshalb die Gesamtfördermenge immer rasanter sinkt. Als Beispiel nennt die Energy Watch Group Großbritannien. Die dortige Ölförderung geht seit Ende der neunziger Jahre zurück, zuletzt immer schneller. Der gleiche Prozess wird sich den Experten zufolge auch in anderen Weltregionen abspielen.

Dabei steht die Energy Watch Group mit ihrer Warnung nicht allein. Im vergangenen Herbst hatte auch die deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften vor einem nahe bevor stehenden "Peak Oil" gewarnt. Selbst die Internationale Energieagentur schlug jüngst einen deutlich skeptischeren Ton an.

Wer versucht, sich gegen den Abwärtstrend zu stemmen, stößt schnell an seine Grenzen. Dies zeigt das Beispiel der 17 weltgrößten Ölkonzerne - von ExxonMobil aus den USA bis zu TNK in Russland. Zusammengenommen liegt ihre Fördermenge seit 1997 konstant bei rund 13 Millionen Barrel am Tag, in den vergangenen Jahren sogar eher darunter. Das heißt: Trotz der hohen Nachfrage und trotz der hohen Ölpreise schaffen es die Unternehmen nicht, ihre Produktion zu erhöhen.

"Die Internationale Energieagentur und die Mineralölkonzerne haben über Jahrzehnte die irreführende Botschaft ausgesendet, dass es auf sehr lange Sicht genügend Öl gäbe", sagt Hans-Josef Fell von den Grünen. "Dies hat sich als fataler Irrtum erwiesen." Für die weltweite Energieversorgung heißt das nichts Gutes. Innerhalb kürzester Zeit müssen sich Industrie und Verbraucher Alternativen zum Erdöl suchen. "Die Weltwirtschaft steht am Rande eines tiefen Strukturwandels", heißt es im Ausblick der Energy Watch Group. "Dieser Wandel wird beinahe jeden Aspekt unseres Alltagslebens beeinflussen."

Anselm Waldermann, Der Spiegel


15
MAY
2008

Sich beliebt machen im Flugzeug

1.  zunächst den Laptop auspacken
2.  langsam und bedächtig öffnen und einschalten
3.  sich überzeugen ob der Sitznachbar zuschaut
4.  nun den Internet-Browser öffnen
5.  die Augen schließen und den Blick gen Himmel richten
6.  tief einatmen und diesen Link öffnen http://www.thecleverest.com ...
7.  den Gesichtsausdruck des Nachbarn beobachten. Unbezahlbar!

PS: Auf keinen Fall vergessen einen sehr guten Anwalt zu konsultieren, genügend Resturlaub
einzuplanen und sich vorher bei der Airline informieren was eine Diversion kosten kann !!!

     

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