Luftfahrt-Lexikon   D

 Dädalus
Nach der griechischen Sage war Daedalus ein erfindungsreicher Baumeister, der für sich und seinen Sohn Ikarus Flügel aus Federn und Wachs fertigte, um gemeinsam der Gefangenschaft des Königs Minos auf der Insel Kreta zu entfliehen.
Da Ikarus bei der Flucht trotz der Mahnung des Vaters zu hoch flog, schmolz das Wachs in der Sonne und der Sohn stürzte nahe der nach ihm benannten griechischen Insel Ikaria ins Wasser. Dädalus gelang jedoch die Flucht indem er flach und sicher nach Sizilien flog.

(überliefert vom römischen Dichter Ovid)

 DAeC
Der Deutsche Aero Club e.V., kurz DAeC, ist ein deutscher Luftsport-Dachverband mit ca. 100.000 Mitgliedern mit Sitz in Braunschweig. Sein lt. Satzung erklärter Zweck ist alle Luftsporttreibenden und die für sie tätigen Verbände und Vereine in Deutschland zusammenzuschließen. In der Praxis allerdings sind keineswegs alle entsprechenden Luftsportler, Vereine oder gar Verbände dem DAeC angeschlossen. U.a. aus dem Versuch des gleichzeitigen Tätigwerdens als Verband und Dachverband, speziell angesichts der Vielzahl der vertretenen, in verschiedener Hinsicht teilweise durchaus konkurrierenden Luftsportarten, ergaben und ergeben sich z.T. Interessenskonflikte, die in der Vergangenheit auch bereits zur Gründung eigenständiger Verbände geführt haben. So waren z.B. die Gründungen von DHV und DFV ausdrücklich eng mit dem Ziel einer Unabhängigkeit dieser Sportarten vom DAeC verbunden. Die Unabhängigkeit einzelner Verbände und Sportarten vom DAeC wird u.a. auch durch die Zuständigkeiten im Rahmen der 'Verordnung zur Beauftragung von Luftsportverbänden (BeauftrV)' sichtbar: Bei Ultraleichtflugzeugen, Gleitflugzeugen, Sprungfallschirmen und Flugmodellen sind DAeC und die entsprechenden Fachsportverbände in der Verordnung als gleichberechtigte Beauftragte benannt und für Hängegleiter und Gleitsegel ist gar ausschließlich der DHV zuständig. In der Praxis besteht zwischen DAeC und DULV eine Absprache bezüglich der Zuständigkeit, der eine Art Arbeitsteilung nach bestimmten Ultraleichtflugzeugtypen zugrunde liegt, während z.B. bei Sprungfall- schirmen der DFV der von den meisten Springern für deren Administration gewählte Beauftragte ist.

 DAFIF
Das DAFIF (Digital Aeronautical Flight Information File) war bis Oktober 2006 eine freie elektronische Publikation weltweiter navigatorischer Daten (Airways, Wegpunkte, Navigationshilfen, Airpaces, SID/STARs, etc.). Primär für das amerikanische Militär entwickelt und über die National Geospatial Intelligence Agency publiziert, wurde die Datensammlung auch frei verteilt. Das DAFIF war die einzige umfassende und digital verfügbare Datenquelle für Piloten und Nutzer von Navigationsdaten. Leider hatten AIP-Produzenten einiger Länder (z.B. Australien) Angst um ihr Geschäftsmodell bzw. sahen ihre "intellectual property rights" verletzt und drohten mit Verfahren gegen die NGA bzw. das DoD. Somit wurde die freie Verfügbarkeit der Daten ersatzlos eingestellt.

 Dead-Head Flug
Zubringerflug, bei dem Besatzungsmitglieder (Piloten oder Crew) als Passagier auf normalen Linien- oder Charterflügen mitfliegen um an ihren Einsatzort zu gelangen. Sie werden als Dead-Heads bezeich- net. Ein Dead-Head-Flug ist Arbeitszeit ohne eigene Arbeitsleistung. Dead-Heads genießen allerdings auch höchste Priorität - notfalls bleiben für sie zahlende Passagiere stehen. Wäre dies nicht so, so könnte dies aufgrund von "Lack of Crew" bis zu Annulierungen von Folgeflügen führen.

 Decca-Verfahren
Veraltetes Mittelstreckennavigationsverfahren der Funknavigation, dessen Standlinien Hyperbeln sind. Zur Bodenanlage gehören vier Sender (1 Hauptsender sowie 3 Nebensender 'Rot', 'Grün' und 'Purpur'), von denen jeder mit dem Hauptsender auf verschiedenen Frequenzen zusammenarbeitet (Deccakette). Die Frequenzen werden aus einer gemeinsamen Grundfrequenz abgeleitet. Die Entfernungen zwischen Haupt- und Nebensendern betrugen ca. 200 km. Die Phasendifferenz (die der Laufzeitdifferenz und damit der Entfernungsdifferenz, der von den Wellen zurückgelegten Strecke entspricht) wird an Bord mit Hilfe von drei sog. Decometern gemessen. Aus den Decometeranzeigen ergeben sich drei Hyperbel- standlinien, deren Schnittpunkt der Luftfahrzeugstandort ist. Dieser wird aus Spezialkarten, auf denen die Hyperbeln eingezeichnet sind (siehe Bild), entnommen und mit Hilfe eines Flugwegschreibers auto- matisch aufgezeichnet. Das Verfahren wurde von der britischen Firma Decca Navigator Co. entwickelt und nach ihr benannt. Es wurde in der internationalen Luftfahrt nicht als Standardverfahren eingeführt.


 Deklination
1) Astronomie:  Als Deklination wird der Winkelabstand eines Himmelskörpers vom Himmelsäquator bezeichnet. Die Deklination ist eine der beiden Koordinaten zur Festlegung der Position von Gestirnen auf der Himmelskugel. Die Deklination kann als geographische Breite der Himmels gesehen werden.

2) Geographie:  In seltenen Fällen wird mit Deklination die Ortsmißweisung oder Variation gemeint.

 Dekompression
Undichtwerden einer hermetischen Kabine (Druckkabine - siehe dort) in großer Höhe. Nach einer Decompression (DC) müssen Passagierflugzeuge meist unverzüglich auf Flightlevel 100 sinken um den für die Atmung notwendigen Druck in der Kabine zu erreichen.

 Deltaflügel
Deltaflügel stellen im Grundriß gleichschenklige Dreiecke dar und werden wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem griechischen Buchstaben D (Delta) entsprechend bezeichnet. Bei schlanken Deltaflügeln kommt es wegen der Umströmung der stark gepfeilten Flügelnase zu einer Strömungsablösung, und es bildet sich über den Flügelaußenteilen je ein primäres Wirbelband. Diese Wirbelbänder, welche das Strömungsbild charakterisieren, werden durch Vorderkantenwirbel ausgelöst und allgemein als Deltawirbel bezeichnet. Sie erweitern sich nach hinten und rollen sich entlang den Flügelnasen auf, wobei an der Flügelhinterkante auch die Randwirbel mit eingerollt werden. Zwischen den Deltawirbeln verläuft die Strömung weitgehend geradlinig nach hinten. In der Nähe der Flügelnase, unterhalb der Deltawirbel, treten im allgemeinen schwache sekundäre Ablösungen auf. Mit zunehmendem Anstellwinkel werden auch die Deltawirbel größer und stärker.

Der Verlauf des Auftriebsbeiwertes über dem Anstellwinkel ist bei schlanken Deltaflügeln mit scharfer Flügelnase nicht linear. Der Auftriebsbeiwert setzt sich aus einem linearen Anteil und dem von den Deltawirbeln zusätzlich erzeugten nichtlinearen Anteil zusammen.

Die Druckverteilung in Spannweitenrichtung ...



Abb.: Legendäre Deltaflügler: Britischer Bomber Avro Vulcan und der Überschallpassagierjet Concorde

 DEM
Digital Elevation Models (DEMs) sind als Dateien abgespeicherte Reliefkarten, die neben den x / y - Koordinaten (Lage des Punktes auf der Erdoberfläche) auch eine z-Koordinate (Höhenangabe) besitzen. Digitale Höhenkarten stehen in unterschiedlichen Maßstäben und Formaten zur Verfügung. Für die Arbeit mit den Dateien benötigt man eine entsprechende Visualisierungssoftware.



Abb.: Das Digitale Höhenmodell von Hongkong, dreidimensional visualisiert und mit Satellitenbildern überlagert, (im Vordergrund der Flughafen Chek Lap Kok, im Hintergrund die Reste von Kai Tak)

 Descend (Sinkflug)
folgt später

 Deviation
folgt später.

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